Dienstag, 25. März 2014

Trekking in Nepal oder Masala Masala

Nepal Flagge


Quasi gerade erst 5 Monate zurück zu Hause und schon steht der Reisebericht meiner letzten großen Reise. :) Es ging dieses Mal nach Nepal. Das Ganze kam zustande weil uns ein Groupon-Gutschein dazu animierte, dieses ferne Land zu bereisen. Der Veranstalter war Earthbound Expeditions, ein laut eigener Angabe ein erfahrener Trekking-Veranstalter.

Am 14. Oktober 2013 gings dann los. Vormittags noch angemessene Trekkingrucksäcke kaufen, weil aus der Kommunikation nicht so recht hervorging, dass wir die wirklich brauchen. Dann schnell noch Schutzsäcke genäht und damit mal eben 60 € gespart. Nachmittags ab nach Hamburg. Von dort aus nach Dubai wo wir 6 Stunden Aufenthalt hatten. 
Oben Hamburg, unten Dubai. Unten links Burj Khalifa.
Am 15. sind wir dann um 18:00 Uhr in Kathmandu gelandet. Das Auswärtige Amt wies uns auf seiner Internetseite im Vorfeld darauf hin, dass man nach Nepal nur bedingt Fotoausrüstung etc. einführen darf. Gut, dass wir uns damit befasst haben, denn es interessierte vor Ort wirklich niemanden, was und wieviel wir davon einführen würden. Dazu hatten die Beamten bei den Massen, die anstanden um ein Visum zu bekommen, gar keine Zeit. Das Visum kann nur in ausländischer Währung erworben werden und kostet 20 € p/P. 
Wir waren fast die letzten, die den mittlerweile vereinsamten Flughafen verließen. Trotzdem wartete draußen noch eine Schar Taxifahrer und zum Glück auch noch ein earthbound-Mitarbeiter. Dieser brachte uns und die restlichen angekommenen Touristen in unser gebuchtes Hotel - das Thamel Eco Resort. Die Mitarbeiter fanden vor lauter Schreck gar nicht unsere Booking-Buchung hatten aber zum Glück noch ein freies Zimmer. Dieses war frisch renoviert und roch noch stark nach Farbe. :) Zunächst fielen mir in der Sadt die vielen Hunde auf, die überall herum liefen.
Den nächsten Tag (16.10.13) nutzten wir um Kathmandu zu erkunden. Viele Hunde, noch mehr Tauben und überall Müll. Hier ein paar Eindrücke von der Hauptstadt Nepals:
Während unserer Tour durch die Stadt kam die Sonne hinter den Wolken hervor. Das führte auch dazu, dass ich mir einen Sonnenbrand geholt habe. Abends nach der Reisebesprechung mit Earthbound fand die erste Meditationsstunde statt. Das war schon komisch aber nachden man sich an die Füßse des anderen nah am eigenen Kopf gewöhnt hatte, war das recht entspannend.
17.10.13: Morgens vorm Frühstück gabs Yoga und nach dem Frühstück gings auch direkt im Bus  nach Pokhara B. 5-6 Stunden waren geplant und etwa 9 Stunden waren wir unterwegs. Es war heiß und ich mochte nicht mehr sitzen und dann noch dieses Gehupe. In Nepal hupt man offenbar um zu zeigen, dass man auch auf der Straße ist. Dann gibt es nur eine Fernverkehrsstraße (siehe Karte) und wenn dort Stau ist, geht eben nichts mehr. Dafür entschädigte uns der Ausblick im Hotel. Wir schauten direkt auf den See an dessen Horizont wir die wirklich hohen Berge vermuteten.Abebds gab es dann erneut eine Meditation class. Hier war die Örtlichkeit bemerkenswert: Wir meditierten auf dem Dach des Hotels mit direktem Blick auf den See und die Berge. Das war richtig toll. :)
Quelle: Google Maps Link zur Karte

18.10.13 An unserem 3. Tag ging es nach dem Frühstück nach Nayapul C (1,5 Stunden) von wo aus unsere Wanderung startete. Es gab insgesamt 4 Gruppen á 15 Personen. Wir waren Gruppe A mit 14 Leuten, bunt gemischt, Iren, Schweizer, Engländer, Schweden und Deutsche. Die 3 übrigen Gruppen haben wir auf der Tour höchstens mal überholt aber sonst haben wir von denen nichts gesehen. So dass sich das Gruppengefühl auf uns 14 Leute beschränken konnte. Rasim unser Guid verstand es tatsächlich ein Wir-Gefühl zu erzeugen, obwohl wir Deutschen nicht gerade dafür bekannt sind. Es besserte sich auch von Tag zu Tag so dass wir am Ende tatsächlich eine kleine Wanderfamilie waren.Nicht zu vergessen sind unsere Porter. Jeder von ihnen trug 2 große Rucksäcke damit die Touris nur ein mini Daypack schleppen mussten. Ich hätte nicht tauschen wollen. Auf diese Art werden auch jegliche Güter des täglichen Bedarfs in die Berge getragen. Teilweise haben sie Esel, die sie zusätzlich noch beladen. Auf dem Foto unten sieht man Djid unser kleiner Lieblingsporter. Da er so knuffig aussah und zudem noch klein war. Aber er lächelte trotz Maximalbeladung und war stets höflich.
Der erste Wandertag führte uns nach Tikhedhunga D 1525 m.  Die Landschaft war auf diesem Stück noch nicht so überwältigend. Dann kamen wir gegen 16:00 Uhr bereits im Gästehaus an. Wir durften in der 2. Etage schlafen. Unser Zimmer hatte sogar Fenster und das Klo war direkt nebenan. Gut, erwartet nichts und ihr seid froh, dass es trocken ist und ihr ein Bett habt. So oder so ähnlich wurden wir in der Einführungsveranstaltung vorbereitet. Mit dieser Einstellung liegt man nicht falsch. Die Betten standen auseinander und die Wände zum Nachbarzimmer bestanden aus sehr sehr dünnem Holz. Somit war ich meinem Nachbarn in der Nacht näher als meinem Zimmergenossen. :D Die Duschen waren auf dem Hof und ohne Licht. Wamwasser war nur vorhanden wenn die Sonne geschienen und den Kanister gewärmt hat. Das Essen hat allerdings sehr gut geschmeckt! Die Küchen muss ich nicht von innen sehen aber das was da rauskommt ist wahrhaft köstlich. Zum Essen gab es Tee und hier entdeckte ich meine Liebe zum Masala. Das ist schwarzer Tee mit Gewürzen (Nelke, Kardamon, Ingwer und  Zimt), Milch und Honig.

Tag 4 (19.10.13) startete nach dem Frühstück mit Sonnenschein und Treppensteigen. Der Sonnenschein vieließ uns dann allmälich aber die Treppen blieben den ganzen Tag. Unterwegs gab es Mittagsessen, was wir uns durch den Regen, der dann allmälich einsetzte und die endlosen Treppen wirklich verdient hatten. Unsere sehr preiswert erstandenen Regencapes waren irgendwann auch durch. Und so waren wir echt froh als wir im Hotel *lol* auf 2775 m ankamen. Die Besitzer schmissen dann auch gleich den Ofen an über und an dem wir unsere Sachen trocknen konnten. Nach dem Abendessen fielen wir ins Bett und versuchten in den zügigen Zimmer in unsere Schlafsäcke gehüllt einzuschlafen. Auch hier waren wir wieder unseren Nachbaren näher als unserem Partner, denn die wände waren weit aus dünner als der Abstand zwischen den Betten im Zimmer. Doch diesen Umstand kannten wir ja aus der ersten Unterkunft schon.
20.10.13 - Tag 5: Früh überlegten wir, hoch zum Ghorepani E 2885 m zu wandern, um dort noch vor dem Frühstück den Sonnenaufgang zu bestaunen. Doch unser Guid ried davon ab und ließ uns schlafen weil es wieder regnete. Doch als wir aufbrachen, überlegte es sich die Sonne kurzzeitig anders und gab den Blick auf die schneebedeckten Gipfel frei. Auch als wir dann auf einen Aussichtsgipfelchen kamen hatten wir einen tollen Blick auf die umliegenden Berge und das Tal. Das war wirklich beeindruckend zu sehen, was sich hinter den Wolken verbirgt und leider auch schade, dass wir nur kurz diesen Blick genießen konnten.
Also wanderten wir durch den Dschungel nach Tadapani F 2540 m.Unterwegs begegneten uns wieder viele Einheimische, die die verrücktesten Dinge nach oben transportierten; es ging von Türen bis zu Waschmaschinen. Der Rhododendronwald muss uralt sein, den wir durchquerten. wenn ich an unser kleines Büschchen im Garten denke, ist dieser Wald gigantisch.
Die nächste Unterkunft war noch spartanischer als die vorherigen. Hier war die 2. Fensterreihe nur mit Folie leicht abgedichtet und auf der 2. Etage gab es für die Fenster unterm Dach gar keine Abdichtung. Es war dementsprechend kalt und zügig. Aber der Ausblick lenkte kurz von den nicht vorhandenen Fenstern ab. Ein Glück, dass wir kurz vor einem Wolkenbruch angekommen sind und doppeltes Glück hatten wir, dass wir den Regenbogen vom Trockenen aus bestaunen konnten.
Um nur mal einen eindruck zu bekommen, was ich meine wenn ich von spartanisch spreche: oben rechts das Zimmer. Dann sieht man in der Mitte und unten links das Wohnzimmer der Hotelbetreiber welches auch als Aufenthaltsraum und Esszimmer diente. Unten recht sieht man die Dusche. Sie verfügte nach Bezahlung dank eines Boilers über heißes Wasser. Allerdings war der Duschraum offen, d.h. das Fenster fehlte. :)

21.10.13 Tag 6:  Nach einer echt schlaflosen Nacht weil ich überall Spinnen vermutete, war ich froh, dass es nach dem leckeren Frühstück weiter ging. Der Sonnenaufgang war wunderschön und ein Glück mal nicht wolkenverhangen.
Es ging merklich bergab. Und dann wenn wir dachten, dass wir im Tal angekommen sind, ging es wieder hoch weil es doch nur eine Flussüberquerung war. Die Landschaft wurde offener und wir wanderten über Felder und Wiesen.
Mittags waren wir dann endlich in Chomorong, einem schönen Gurung-Dorf. Das Hotel war wirklich sehr schön. Und wir gingen nach dem Essen zu Fuß bis Jhihu G 1720 m. Dort gab es eine natürliche heiße Quelle. Auch wenn ich mir bei bestem Willen nicht erklären kann, wo das heiße Wasser herkommt, es war da und es war sehr schön. Wir badeten bis wir völlig aufgelöst und verschrumpelt waren.

Den letzten Abend genossen wir beim abendessen und weil es die letzte Nacht in den Bergen war bekamen wir vom Team eine tolle Torte. Gery als Gruppenältester durfte eine Ansprache halten und ich habe alsGruppenjüngste die Kerzen ausgeblasen. Das war eine wirklich tolle Geste und ein grandioser Abend. Zumal wir ihm mit Masala und Geschichten von den beiden verrückten Iren Brian und Shane ausklingen ließen.

22.10.13 Tag 7: Nach 4 Nächten in den Bergen ging es nun über Syaulibazzar H und Nayapul C zurück in die Zivilisation. Wir genossen die letzten Ausblicke, die Ruhe und das gute Essen.
In Nayapul wartete dann schon der Bollywoodbus auf uns und brachte uns zurück nach Pokhara
23.10.13 Tag 8: Den nächsten Tag verbrachten wir in Pokhara B mit einer Bootstour auf dem Fewa See und dem Besuch des Davids Wasserfalls und etwas Shopping. Außerdem ließen wir unsere Sachen in einem Waschsalon waschen damit wir mit zuhause weniger Arbeit haben. Unsere Guides reisten schon zum nächsten Einsatz. Daher gab es jetzt schon das Trinkgeld welches im Vorfeld heftig diskutiert wurde. Leider ist das wirklich ein nicht zu unterschätzender Streitpunkt. Zum einen werden sie ja durch unseren Reisepreis bezahlt und das sicherlich schon besser als der Durchschnitt. Und nun hat jeder von uns 50 Euro in den Klingelbeutel getan. Die Summe wurde dann gerecht auf unsere Begleiter aufgeteilt. Ich finde es ja etwas üppig, aber sie haben sich wirklich um unser Wohl bemüht.

24.10.13 Tag 9: Nach dem Frühstück ging es per Bus zurück nach Kathmandu ins Thamel Eco Resort. wir entschieden uns gegen die Option mit dem Flugzeug zu fliegen. Abends gab es dann ein Abschiedsessen mit kulturellem Programm. Mir war es viel zu laut und es war in diesem Saal auch nicht gerade stimmungsvoll. Der Oberboss der Reisegesellschaft earthbound expeditions saß neben uns und erklärte uns, dass er einen Teil des Geldes für wohltätige Zwecke einsetzt. Eine gruppenfremde Dame saß neben uns und erzählte, dass sie an einem Umweltprojekt beteiligt ist um den Menschen hier den Umgang mit Müll und Umweltverschmutzung beizubringen. Dann hieß es nur noch Kofferpacken und auf die Heimreise freuen.
25.10.13 Tag 10: Wir verbrachten die verbleibende Zeit mit Filzshopping und mit dem Besuch der Budnah Stupa. Diese Anlage ist ein Ort der Ruhe inmitten der hektischen Stadt. Hier haben wir auch unsere Bänder von einem Mönch bekommen. Er murmelte etwas während des Umbindens und er spruckte zum Abschluss drauf. Das kann nur unendliches Glück bringen. :)
Die letzten Geldreserven setzten wir in Momos um. Das ist die nepalesische Variante der Maultaschen, Piroggi oder auch unter Dumplings bekannt. Sehr lecker mit Fleisch, Gemüse oder auch mit Banane. Das war unser letztes Erlebnis in Nepal, denn die Fahrt zum Flughafen verlief gut und dann ab nach Hause.
Hier der Link zu einer Karte, die unsere Route in ein ernüchterndes Verhältnis setzt.

Die Heimreise dauerte ewig und wir waren nach den 6 Stunden Aufenthalt in Dubai und dann die niemals enden wollende Zugfahrt von Frankfurt nach Berlin, richtig im Arsch. :) Aber es erwarteten uns 5 Fellnasen uns unser eigenes Bett.


Fazit:
Die Landschaft ist toll auch das Wandern macht Spaß. Allerdings ist es in einer solchen Gruppe recht schwierig wirklich individuell zu sein. entweder man ist fitter und rennt vorweg oder man hängt hinterher weil man 2-3 Fotos macht. Ja, das ist nicht das was ich mir vorstelle. Dennoch war die Zeit wunderbar, die Nächte in den Herbergen rückblickend gar nicht so schlimm und die Gruppe großartig. Ich würde in den nächsten Jahren nicht gleich wieder nach Nepal fahren aber es ist nicht völlig von meiner Reiseliste gestrichen. Das nächste mal aber mit eingenem Guide, was in der Tat nicht teurer ist als eine solche Gruppenreise.

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