Dienstag, 30. Dezember 2014

Herbst vom Wald in die Küche - Teil 3: Bucheckern

Der Herbst ist zwar gerade vorbei, und ehe auch noch das Jahr vorbei ist, hier noch schnell der abschließende Teil meiner kleinen Serie Herbst vom Wald in die Küche. In der Mein schönes Land September/Oktober 2014 gab es einen Artikel über Bucheckern. Die haben nicht nur dekorativen Nutzen. Da wurde ich doch direkt hellhörig, da ich diese schon damals mit meinem Opa im Wald gegessen habe.
 
Rohe Bucheckern enthalten viel Oxalsäure. Auch deshalb können nach dem Genuss größerer Mengen Beschwerden auftreten. Ihre leichte Giftigkeit rührt daher, dass die rohen Nüsse Alkaloide und Trimethylamin enthalten. Quelle Daher fand ich es umso spannender, dass es Rezepte mit ihnen gibt.
In Frauenstein gab es zahlreiche Buchen. Einige hatten viele Samen, andere gar nicht. Das verwunderte mich zunächst aber es gibt für alles in der Natur eine logische Erklärung. Erst ab einem Alter von 40 Jahren produziert eine Buche Bucheckern. Solltet ihr also euch auf die Suche begeben, dann achtet auch ältere Bestände sonst werdet ihr wenig Erfolg haben.
Das Sammeln erwies sich als recht schwierig. Die glatte Oberfläche zusammen mit der dreieckigen Form der Frucht macht es recht schwierig sie aufzusammeln. Wir haben es geschafft, mit viel Murren, ein kleines Tütchen zu füllen.
 
In der Zeitung waren 2 Wege erläutert um an das begehrte Innere zu gelangen. Entweder über offenem Feuer rösten, dann springen se auf oder mit kochendem Wasser übergießen, dann wird die Schale weich und lässt sich leicht entfernen. Den Gedanken, wie ich offenes Feuer in unserer Wohnung umsetze traute ich mir gar nicht zu vertiefen. Somit war das kochende Wasser die erste Wahl. Ich merkte keinen großen Unterschied außer dass das heiße Wasser an den Händen weh tat. Die Schale war einfach fürchterlich: fest und mit scharfen Kanten. Durch das Wasser quollen unsere Finger auf und die Haut litt arg unter dem Kampf mit der Schale. An den beanspruchten Stellen bildeten sich Blasen und fast hatte ich den Mut verloren. Aber an dieser stelle zeichnet sich ein mitleidender Partner aus und so motivierten wir uns gegenseitig von Buchecker zu Buchecker bis unsere Finger wund waren und der Topf leer war. Ähnliches erlebte ich bei der Produktion meines ersten Mandelmuses.
Danach röstet ihr die kleinen Nüsschen in der Pfanne an. Damit reduziert ihr die giftigen Inhaltsstoffe. Dann ist es euch überlassen was ihr damit macht: Brot oder Müsli oder Brotaufstrich. Da der Prozess so schmerzhaft war, habe ich bisher noch keines der kleinen Goldnuggets für irgendetwas verwendet. Aber ich berichte wenn ich mich überwunden habe.

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Das Ende der Gigantomaten und das Gartenjahr in der Retrospektive

Liebe Gartenfreunde, das Jahr ist nun so gut wie vorbei. Das ist traditionell die Zeit das Vergangene noch einmal Revue passieren zu lassen. Da ich aber kein Freund von langweiligen Rückblicken bin, nutze ich die Gelegenheit und bringe das Großprojekt des Jahres zu Ende: Die Gigantomaten.
Als ich Anfang April den Aufruf im rbb vernahm, die größte Tomate Brandenburgs zu züchten, war ich sofort angesprochen. Der Samen traf auch schnell bei mir ein und dann ging ich mit hochmotivierten Gärtnerinnenhänden und dem ganzen Fachwissen des Samenbeipackzettels ans Werk. 4 Monate dauerte mein erbitterter Kampf, mir die Brandenburgische Krone der Tomatenzüchter zu sichern. Das erwies sich allerdings als schwierig, da der Wettbewerb bereits am 15. August vorbei war, da waren meine grünen Kinder noch voll in der Entwicklungsperiode. Diese dauerte dann tatsächlich bis in den Oktober hinein. Als alle anderen Tomatengärtner wieder auf holländische Importware zurückgreifen mussten, konnte ich aus den Vollen schöpfen. Zugegeben, sie waren nun nicht direkt gigantisch aber sie waren schmackhaft und selbst gezüchtet.

Leider habe ich versäumt von den Gartentomaten Fotos zu machen. Aber die Stadttomaten zeigen eindrucksvoll wie eine Symbiose zwischen Tomate und Kaktus aussehen kann. Und so gab es mehrere Wochen kleine rote Perlen zum Frühstück. :)

 
Gut, ich habe zwar den Wettbewerb nicht gewonnen und meine Früchte waren weit entfernt von 25 cm Umfang, ABER ich hatte viel Spaß und weiß, dass ich auch nächstes Jahr wieder Tomaten züchten werde.

Was ist eigentlich aus den Kürbissen geworden? Um das Ergebnis einmal vorweg zu nehmen: Wir hatten eine schmackhafte Kürbissuppe und haben viel Saatgut fürs nächste Jahr. Hier 2 Bilder der kleinen Prachtstücke:
 
Wie bereits in vorherigen Berichten erwähnt, wucherten die Kürbisse überall in beängstigendem Maße. Ich glaube, dass selbst die Bienen Angst vor den Pflanzen hatten, denn viele Blüten blieben ohne Frucht. Als wir uns dann im Herbst ein Herz und eine Machete schnappten, entdeckten wir einige Fruchtköper. Eine Pflanze hatte die Palisade erklommen und setzte hoch oben einen Kürbis an, der schon eine stattliche Größe erreicht hatte. Wie sich herausstelle, war die Pflanze schlau und wusste warum sie dort oben ihre Frucht aufziehen möchte. Als ich sie von ihrem Rankgerüst entfernte, erschrak ich kurz und bettete das Baby liebevoll auf der Erde. Die Schnecken machten es in den nächsten Tagen grausam nieder so dass uns beim nächsten Gartenbesuch nur noch die Erinnerung an unseren größten Kürbis blieb.
Nach meinem ersten Hotti deckt auf habe ich viel über Schnecken gelesen. Auch, dass das Sprechen mit ihnen wahre Wunder bewirken und den Einsatz von Chemie erübrigen soll. Bei aller Liebe, Respekt zur Natur und meinem kleinen Öko-Ich, fällt es mir sehr schwer, nach diesem herben Verlust nicht die Fassung zu verlieren und den kompletten Garten mit Bierfallen oder Schneckenkornkreisen zu übersäen.
Es gab nun nur noch 4 Mini-Hokkaido, die dann zwar nicht weiter wuchsen aber, wie in den Bildern oben zu erkennen, schön reiften. Daraus haben wir dann eine schmackhafte Suppe bereitet und die neue Generation Kürbisse liegt bereits im Samentütchen. Ja, auch nächstes Jahr wird es wieder Kürbisse im Garten geben. Allerdings mit wenigen Änderungen:
  1. es gibt ein Rankgerüst
  2. es finden regelmäßige Beschnedungen der Pflanzen statt
  3. Qualität statt Quantität beim Heranziehen der Früchte
  4. Schneckenkorn wird die Pflanzen beschützen
Ihr seht, das Gartenjahr war mit diesen Highlights durchaus ereignisreich und ich bin schon voller Tatendrang für das nächste Jahr.  

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Samstag, 27. Dezember 2014

Geschenke mit Herz

Weihnachten ist nun so gut wie vorbei. Da ist es jetzt an der Zeit, dass ich die blüten meiner Kreativität präsentiere. Ich finde Geschenke schön, wenn sich der Schenkende dem Kaufwahn getrotzt hat und selbst aktiv wurde. Hach ja, das ist eine kleine Lobeshymne an mich selbst. :)

Es gab 3 Kissenbezüge mit genähten, gestickten und gehäkelten Elementen. Die Vorlagen dazu lieferte meine Lieblingsinspirationsquelle: Pinterest.
Eine böse Überraschung erlebte ich nach der Wäsche:
Dabei meine ich nicht die Knitterfalten. :/ Die doofe Wolle färbte das Kissen rosa und das wollte auch trotz namenhafter Oxi-white-Produkte einfach nicht mehr gehen. Es blieb nur die Rekonstruktion mit neuer Kissenhülle. Dazu sag ich nur: Es ist am 24.12. bei IKEA leerer als gedacht. :)

Weiterhin habe ich Männer-Müffchen gestrickt. Diese Anleitung von Ana Kraft inspirierte mich. Sie ist besonders einfach, da kein Nadelspiel gebraucht wird.

Und passend zur Erkältungszeit habe ich auch Tatüs genäht (unten). Das sind kleine Täschchen für Papiertaschentücher. Hier die Anleitung von Grinsestern. Damit vermeidet man diese hässlichen Plastikverpackungen, deren Klebeverschluss irgendwann versagt und die Tücher schon vor der ersten Benutzung schmutzig aussehen. Näht man die Tasche etwas größer bewahrt sie Notizzettel und Stift sicher auf (oben).
Mir selbst habe ich in einem Töpferkurs bei TonArt Lankwitz zwei tolle Dinge aus Ton getöpfert. Zum einen habe ich ein Besteckabtropfständer mit Auslauf hergestellt. Auch hier kam die Inspiration von Pinterest. Ok, ich hätte den optimalen Neigungswinkel zum perfekten Auslaufen berechnen müssen. Hab ich nicht und so steht das Wasser im Gefäß. Die Fotos zeigen die Entwicklung vom Schrühbrand bis zum fertig glasierten Gefäß.

Zum anderen kam ein Schutzschirm für Meisenknödel raus.
 

Mittwoch, 24. Dezember 2014

Weihnachtsfieber

Es ist soweit: Es ist Weihnachten. Endlich. Nachdem es seit Wochen schon in den Medien, in den Gesprächen und in meinem Kopf kein anderes Thema mehr gibt, ist nun schon zu einem Drittel vorbei. Da dieses Fest jedes Jahr seine Schatten weit voraus wirft und dann plötzlich, ehe ich mich versehe, wieder vorbei ist, freue ich mich nun, pünktlich diesen Beitrag zu veröffentlichen. Wir und unsere 5 Fellnasen feiern auch Weihnachten und wünschen Euch mit folgenden herzerweichenden Fotos ein paar fröhliche Tage und viel Entspannung nach dem großen Halleluja.
 
 
 
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Sonntag, 7. Dezember 2014

Farbveränderung

Eigentlich heißt es vom Mai, dass er alles neu macht. Aber auch der Dezember kann durchaus die Kreativität anregen. So habe ich einen Mantel mit Textilfarbe (Simplicol) verändert und bin überrascht, wie toll es geworden ist. Die anfängliche Totenfarbe veränderte sich in ein tolles Marineblau.
Ich hab 2 Packungen Farbe gebraucht. Die Waschmaschine erledigte den Rest. Dieser zweifarbige Effekt kam zustande weil Synthetikfasern nicht gefärbt werden können. Angefüttert von diesem Erfolg, haben wir direkt den ganzen Schrank umgekrämpelt, um Sachen zu finden, die eine Veränderung bräuchten. Die Bluse besteht auch zu einem Teil aus Synthetik, der ist aber auf den ganzen Stoff verteilt. Daher ist auch hier ein einzigartiger Effekt entstanden.
Interessant ist noch zu wissen, dass bei der Verwendung von nur einer Packung braucht man noch einmal 500 g Färbesalz extra. Das Salz ermöglicht eine verbesserte Farbaufnahme der Fasern. Warum das in der Packung enthaltene Salz nicht ausreicht weiß ich nicht, aber ich habe herausgefunden, dass auch gewöhnliches Küchensalz den gewünschten Effekt bringt. Küchensalz ist deutlich preiswerter als das Spezial-Färbesalz und außerdem hat man es immer zu Hause.

Dienstag, 25. November 2014

Herbst vom Wald in die Küche - Teil 2: Eicheln

Für die einen ist es ein gruseliges Nachkriegsrezept aber für mich ist es wieder mal ein erstaunliches Geschenk der Natur. In der Mein schöner Garten-Ausgabe Oktober 2014 gibt es einen Artikel "Kerngesund durchs Leben". Darin wird der Eichelkaffe vorgestellt.
Ruckzuck waren wir im Wald und haben nach richtigen Eicheln (keine Roteichen) gesucht und die begehrten Früchte gesammelt.So wird aus einem potenziellen Eichelmännchen nun Kaffee:
  1. Schale entfernen
  2. dünne, braune Haut abkratzen
  3. grob hacken
  4. ohne Fett ca 30 Minuten in der Pfanne anrösten bis sie sehr dunkel aber nicht schwarz sind
  5. die gerösteten Stückchen nun weiter zerkleinern (Kaffeemühle oder Mörser)
  6. pro Tasse Kaffee einen gehäuften Teelöffel Eichel-Pulver mit 1,5 Tassen Wasser kurz aufkochen
  7. abseihen und je nach Geschmack mit Milch und Zucker verfeinern
Der Kaffee schmeckt ähnlich wie Malzkaffee und ist gut für die Verdauung und wirkt sogar blutdrucksenkend.
Hier sind noch viel mehr Ideen, was man noch alles auch Eichen und Eicheln machen kann.

Lust auf Körnerbrot mit Malzbier

In der LandLust September/Oktober 2014 gab es ein tolles Rezept für ein ziemlich verrückt klingendes Brot: Körnerbrot mit Malzbier. Das musste ich doch gleich probieren.
Zutaten für 1 Brot:
  • 0,5 l Malzbier
  • 1/2 Würfel frische Hefe
  • 2 EL Zuckerrübensirup
  • 125 g Weizenmehl
  • 125 g Roggenvollkornmehl
  • 125 g Weizenkleie
  • 125 g Leinsamen
  • 125 g Sonnenblumenkerne
  • 2 TL Salz
  • Fett für die Form
Das Malzbier wird leicht erwärmt und darin wird die Hefe und der Sirup gelöst. Die trockenen Zutaten werden alle gut in einer seperaten Schüssel vermengt. Die Biermischung wird dann zu den trockenen Zutaten gegeben, alles wird gut vermengt und dann ruht der Teig 5 Minuten. Die eingefettete Backform wird mit dem Teig gefüllt und wer will kann hier noch Sonnenblumenkerne darüber streuen. Dann geht das alles für 2 Stunden bei 150°C in den vorgeheizten Backofen.
Soweit so gut. Es roch herlich und es sah auch sehr gut aus. Allerdings merkte ich beim Versuch das Brot aus der gefetteten Form zu lösen schnell, dass das leider nicht ohne Schaden am Brot zu verursachen geht.Hier ist das Ergebnis unten zu sehen. Oben rechts ist das Soll. :)
Es schmeckte hervorragend und die in der Form verbliebene knusprige Kruste war ein kulinarischer Höhenflug. Allerdings war die Konsistenz des eigentlichen Brotes klitschig. Woran kann es gelegen haben? Zum einen habe ich die Form nur gefettet aber nicht mit Brösel o.ä. bestreut, so dass es festgebacken ist. Zum anderen könnte die Konsistenz daran gelegen haben, dass ich nur Weizenvollkornmehr und normales Roggenmehl hatte. Wie ich aber gelernt habe, haben die unterschiedlichen Mehlsorten unterschiedliche Verhaltensweisen beim Backen. Da es wirklich lecker war, gibt es in jedem Fall einen 2. Versuch. Mal sehen, ob ich bis dahin die richtigen Mehle habe. :)

Update: 2.12.14
Der 2. Versuch verlief besser. Woran es nun genau lag, weiß ich nicht. Ich vermute der ganze Würfel Hefe sorgt für die gewünschte lockere Krume. Weiterhin habe ich eine andere, breitere Form genommen und diese eingefettet und mit geschrotetem Grünkern bestreut. Hier das Ergebnis:


Montag, 24. November 2014

Hotti deckt auf: Stollenmythen

Frisch zurück von der Bäckermeisterin Christa, hat sich meine bisher noch junge Stollenbacktradition gewandelt. Heute beseitigen wir dank Christa Lutum von Beumer&Lutum 2 Mythen:

1.  "Nach dem Backen erst mit füssiger Butter bestreichen, dann mit Zucker bestreuen, nochmal mit flüssiger Butter, zuletzt mit Puderzucker bestreuen." Quelle. Das ist im Prinzip nicht falsch, nur zu 50% unnötig, genau wie die Kalorien, die man dadurch noch zusätzlich in das Backstück bringt. Es genügt, den noch heißen Stollen 1x mit Butter zu bestreichen und ihn dann in Kristallzucker zu wenden. Dadurch wird er zum einen vor dem Austrocken geschützt und zum anderen konserviert. Zum Schluss könnt ihr noch Puderzucker darüber streuen, damit es schön aussieht aber das ist kein Muss. Ich habe beim Letzten Stollen fast noch ein ganzes Stück Butter darauf verteilt. Das macht nur dick. ;) Dieses abwechselnde Bestreichen und Bepudern erzeugt nur eine dicke Zuckerschicht, wie ich sie von gekauften Stollen kenne und stets runter kratze.

2. "Stollen muss ziehen und reifen wie ein guter Wein." Quelle Dazu bekam ich von der erfahrenen Bäckermeisterin Christa folgende Antwort: Ein Stollen muss heute wegen der technischen Ausstattung nicht mehr lange reifen. Es genügt, wenn er ein paar Tage nach dem Backen liegt und dann kann man ihn direkt anschneiden und sich seines Werkes erfreuen. Ich vermute, es könnte auch so ähnlich wie beim warmen Brot sein. Dieses soll angeblich auch Bauchschmerzen machen. Dabei war es lediglich eine Schutzbehauptung für das Brot, da es warm besonders lecker ist.

So, nun seid ihr desillusioniert aber gewarnt vor zusätzlichen Dickmachern und ihr erspart euch jede Menge Geduld. Denn sollte der Stollen nicht schmecken oder misslungen sein, dann stellt ihr das nicht erst Heiligabend an der Kaffeetafel fest. :)
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Live dabei beim Bio-Stollen

Quelle: http://www.mv-darscheid.de/blog/wp-content/uploads/2010/12/rosinen.jpg
Da ich dieses Jahr bereits meinen dritten Stollen gebacken habe, zähle ich mich mittlerweile zu den Experten. Diese leicht subjektive Einschätzung, wurde heute zurück auf NN gesetzt. Aber fangen wir nun ganz früh an: Um 4:00 Uhr war ein Yelp-Event angesetzt. Ich, als glücklicher Nachrücker, konnte schon vor laute Aufregung nicht schlafen und so fiel es nicht schwer um 3:20 Uhr aufzustehen und über die menschenleeren Straßen nach Neukölln zu fahren. Treffpunkt war die Produktionsstätte von Beumer&Lutum in der Naumburger Straße 4.
Foto von Yelperin Stefanie S.
7 backwütige und wissbegierige Mädels standen dann vor Christa, der Meisterbäckerin, die uns heute einen Einblick in die hohe Kunst des Stollenbackens gewährt. Anstatt eines Helmes hatten wir gespensterkostümartige Mäntel und Mützen auf. Die Bäckerei lief bereits auf Hochtouren und es war schon schön warm drin und es roch herrlich nach schmackhaften Backwaren. Beim Ansetzen des Hefeteiges wurde zunächst ein Vorteig angesetzt. Ja, diesen Schritt hatte ich leider bei meinem Holzofenstollen überlesen. :) Das ist wichtig, damit die Zellteilung der Hefe bei einem solchen schweren Teig in Gang kommt.
Foto von Yelperin Stefanie S.
In der darauffolgenden Ruhezeit zeigte Christa uns die gesamte Bäckerei, erklärte uns den Unterschied beim Backen mit Weizen-, Weizenvollkorn-, Roggen- und Dinkelmehl. Weiterhin schauten wir ins Lager und den Mitarbeitern beim Croissantsformen über die Schulter. Sehr schön ist, dass für die Produkte nur natürliche Zutaten, die sogar Bio-Qualität haben, verwendet werden. Es ist also, als ob man Zuhause selbst bäckt. apropos selbst backen... unser Stollen wartete auf Weiterverarbeitung.  Dafür mischte Christa die Obstmischungund das Marzipan unter den Hefeteig. Ein Teil der Mischung blieb ohne Früchte. Daraus wurde später ein Mohnstollen. Natürlich mischte Christa nicht selbst, sondern der Hubketer. Das ist das die nächste Stufe nach der KitchenAid. Aber dann wird es echt eng in der Küche.
Foto von Yelperin Stefanie S.
Foto von Yelperin Stafandie S.
Anschließend brauchte es keine weitere Gehzeit und er wurde direkt zu kleinen Stollen geformt. Beeindruckend war, wie schnell und gleichmäßig das geübte Hände können. Dann durften auch wir ran. Denn diese Masse an Stollenteig musste schließlich verarbeitet werden. Dabei fiel leider auf, dass es doch schwieriger war als gedacht und die kaum zu bändigenden Rosinen und Mandeln mussten ins Stolleninnere verbracht werden. Ab in die Form mit dem Teigling und dann ab in den Ofen.
Foto von Yelperin Stafandie S.
Dann wurden sie bei 230°C abfallender Hitze 45 Minuten gebacken. In der Zwischenzeit durften wir noch die anderen Spezialitäten kennenlernen.
Selbstverständlich stellten wir uns für eine Verkostung zur Verfügung. Obwohl es nun schon halb 8 war und wir folglich mittlerweile schon mehr als 4 Stunden in Aktion waren, waren wir nicht zu müde zum Essen. :) Die Hasenbrötchen sind mir besonders ans Herz gewachsen. Aber warmer Stollen war gleich dahinter. Achso, hier natütlich noch die Bilder unserer kleinen Prachtstücke:
Diese kleinen oder größeren Förmchen bringen den Stollen in die typische Form. Anschließend wird er mit Butter bestrichen und in Kristallzucker gewendet um ihn haltbar zu machen.
Fazit zum Event: Toll, toll, toll! Es war einfach klasse, wie Christa geduldig alle Fragen beantwotet hat und uns zeigte wie natürlich backen funktioniert. Ich habe mir dann noch einen echten Cranberry-Stollen gekauft für 6 Euro. Das ist wahrlich ein hochpreisiger 250 g-Stollen. Aber: Hier ist echte Handarbeit die Grundlage der Produkte und die Zutaten sind hochwertig und regional produziert. Somit ist dieses kleine Prachtstück nicht mit der Massenware zu vergleichen, die es im Superparkt gibt. Alles in allem war es ein gelungener Start in den Tag. Danke, Anne S., dass Du das organisiert hast! Danke, Christa, dass wir kommen durften! Danke, Stefanie S., dass Du so fleißig Fotos gemacht hast, während sich mein Telefon ausgeruht hat!

Hier findet ihr andere Berichte und jede Menge weitere Fotos von diesem tollen Ereignis.
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Sonntag, 23. November 2014

Zu Besuch bei Barbarossa in Bad Frankenhausen

Als wir letztes Jahr das Kyffhäuser-Denkml besuchten, war es mitten im Restaurationsprozess. Als Entschuldigung dafür gab es einen Gutschein über einen freien Eintritt im Jahr 2014. Der Gutschein wartete noch immer auf Einlösung und so sind wir ganz ohne Groupon o.ä. ein Wochenende nach Bad Frankenhausen gefahren.
Quelle: google maps
Unser Hotel Hotel Straube lag zentral. Das ermöglichte uns am Freitagabend einen kleinen Nachtspaziergang.
Am Samstag wanderten wir in die Barbarossa-Höhle. Das Wetter spielte wunderbar mit und so verzog sich der Hochnebel langsam.
 
Die Höhlenführung kostete mit Kurausweis 7 Euro pro Person. Die Führung dauerte etwa 45 Minuten und war wirklich sehr interessant. Der ausgebildete Höhlenforscher wusste etliches über die Gesteinsarten, Besonderheiten und die Entstehung zu berichten.
Der Rückweg führte uns dann nicht direkt am Bach entlang sondern quer durch den Wald.
 
Neben sehr schönen Landschaftsbildern, säumte unser Weg Stinkschiefer. Und tatsächlich, wenn man ihn reibt, stinkt er. Hier der Link zur Erklärung.

Auch an der schiefen Kirche kamen wir vorbei. Diese ist schiefer als der Schiefe Turm in Pisa aber nicht so schief wie die schiefe Kirche in Suurhusen, die steht nämlich sogar im Guiness-Buch der Rekorde weil sie so schief ist.
Ein weiteres touristisches Highlight in Bad Frankenhausen ist das Panoramamuseum mit einem riesigen Bauernkriegsgemälde. Der Eintritt betrug 6 Euro pro Person. Fotografieren ist verboten. Man bekam in der Mitte des Panoramaraumes sitzend von einer wirklich fachkundigen Frau das Gemälde und die dargestellten Szenen erläutert. Leider hatte ich meine Brille im Rucksack an der Gaderobe abgegeben und hab somit nur die Hälfte erkannt. Das mag ein Grund gewesen sein, warum ich da nicht noch einmal rein muss.
Nun wurde es auch langsam wieder dunkel und wir wollten traditionell essen gehen. Leider waren um 17:00 Uhr alle Restaurants noch leer und somit konnten wir nicht anhand der Besucherquote auf die Qualität des Essens schließen. Nachdem unser endlos erscheinender Entscheidungsprozess abgeschlossen war, landeten wir im Thüringer Hof. Ja, diese moderne Einrichtung war ungewohnt aber das Essen hat gut geschmeckt.

Sonntag war es dann soweit: Wir lösten unseren Gutschein für den Kyffhäuser ein. Auf dem Weg zum Denkmal bot der Hochnebel wunderschöne Motive.

Fazit:
Bad Frankenhausen ist ein idealer Ausgangsort für Wanderungen und Ausflüge ins Umland. Das Wetter spielte mit und dann ist natürlich alles viel schöner. Aber auch bei schlechterem Wetter kann man hier viel unternehmen und es wird nicht langweilig. Auf den Punkt gebracht, heißt das: Sehr schön und gerne wieder.
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Sonntag, 16. November 2014

Mal wieder Mescherin

Nachdem wir im April 2012 zum Fahrradfahren in Mescherin waren, wollten wir das Untere Odertal auch mal im Herbst kennenlernen. So verschlug es uns am Wochenende wieder ins Alte Zollhaus. Hier waren wir nun schon dank Groupon das 2. Mal.
Quelle: google maps
Da dieser November nicht mit Altweibersommer aufwartet, ließen wir die Räder dieses Mal zu Hause. Das war auch gut so. Obwohl es nicht regnete, war es dunkel und kalt. Dann begnügten wir uns am Freitag mit einem kleinen Spaziergang durch den Ort und freuten uns dann aufs Abendessen im Zollhaus. In diesem hat sich in den 2,5 Jahren mächtig viel getan. Zum einen kam ein Anbau und sogar eine weitere Etage hinzu und es werden jetzt Räder und Boote verliehen. Das Restaurant ist noch immer in polnischer Hand und so haben wir natürlich Piroggen und Bigos gegessen. Der Samstag begrüßte uns mit einem herbstlichen Einheitsgrau. Also auf nach Polen, ab nach Gryfino. Der Weg dorthin führte uns an einem neuen Aussichtsturm vorbei. Der Blick konnte hier die Oder entlang ins Naturschutzgebiet streifen.
Der Weg nach Gryfino ging entlang einer Landstraße. Das ist recht unspektakulär. Aber der Fakt dass wir im Straßengraben 12 Radkappen gezählt haben, macht diese Straße zur wahren Fundgrube für Leute, die eine brauchen. Genug Auswahl gibt es da. Der Ort ansich bot wenig Highlights.
Diesen Blick in ein Kioskschaufenster fand ich sehr aufschlussreich und frage mich warum z.B. dm und Rossmann  so viel Platz brauchen. :)

Eine ehemalige Schleuse bot noch ein paar schöne Fotomotive.

Somit war der Weg das Ziel und wir gingen nach einem kleinen Stadtrundrang wieder zurück. Sonntag ging es wieder Richtung Zuhause. Auf dem Weg kamen wir noch an diversen Objekten vorbei.
Fazit:
Das Untere Odertal ist definitiv eine Reise wert. Allerdings ist der November nicht der optimalste Reisemonat für meine Ansprüche. Im April bietet die Landschaft und der Oder-Radweg viele Ausflugsmöglichkeiten. Wir werden wohl wiederkommen aber nicht im Spätherbst.
Folgende Bilder sind 2012 im April entstanden und da erahnt man schon, wie lebendig die Region sein kann. 

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