Die besagte Bilderbogenpassage (Osteingang) in Neuruppin hing er tatsächlich neben dem Klamottenladen. Für 4 Euro erwarben wir ein Kunstwerk von Bernd A. Chmura. Es ist ein sehr kunstvoll in Szene gesetzter Zimmermannsbleistift der gleichzeig ein Lineal ist. Vermutlich ist es die Patentserie und wir besitzen jetzt die Nummer 13. Bernd ist ein Diplomgebrauchsgrafiker, was das Motiv erklärt.
Das Motiv des im Internet gefundenen Automaten entsprach nicht dem in der Bilderbogenpassage, was zunächst Verwunderung hervorrief, jedoch aber auch die Neugier ihn noch zu finden. Daher gings nun in den alten Stadtkern, der nicht vom großen Stadtbrand im 18. Jahrhundert in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Mitarbeiterin in der für Ausstellungen genutzte Kirche, kannte zwar keinen Automaten mehr in Neuruppin aber sie wusste dass in Molchow wohl noch einer zu finden ist. Ein Stück weiter gegangen, und dann plötzlich, ein interessierter Blick durch eine alte Toreinfahrt hin zum Hof Café Schinkel und dann stach er dem geschulten Auge direkt hinein. Dann nichts wie hin und für 3 Euro das nächste Päckchen gezogen. Joachim Liebe ist freier Fotograf befüllte irgendwann die Schachel, die wir nun gespannt öffneten. Eine interessante, undefinierbare Fotografie nennen wir nun unser Eigen. Schade, dass er dem Werk keinen Titel gegeben hat. Wahrscheinlich müssen wir einfach noch viel länger drauf schauen, bis wir etwas erkennen, was er hier mit Liebe entworfen hat. Aber es ist wirklich schön. Joachim ist übrigens Preisträger des Brandenburger Fotojournalistenpreises des Jahres 2000 und lebt in Potsdam..
Die Mitarbeiterin in der Neuruppiner Siechenkapelle kannte wie bereits gesagt einen weiteren in Richtung Molchow. Das Haus, welches die Dame beschrieb ist natürlich für jeden Ortskundigen ein Begriff - die Kornspeicherneumühle. Also, ab nach Molchow. Manfred Neumann betreibt in diesem alten Haus einen Antiquitätenhandel und er restauriert Möbel. So stellte ich mir einen Dachboden in einer alten Villa vor. 4 Etagen voll mit antiken Schätzen. Solltet ihr mal nach was Besonderem für die Wohnung suchen, dann werdet ihr hier sicherlich fündig. Genau wie Leute, die nach Kunstautomaten suchen. Auf der 2. Etage erwarben wir für 4 Euro ein weiteres Stück Kunst. Franziska Zänker hatte ein eigenes Fach und die Referenzbilder ringsherum versprachen viel gutes. Deshalb fiel der Wahl auf sie. Sie eröffnet ihren Beipackzettel mit einem Zitat von Molière: "Die Dinge haben immer nur den Wert den man ihnen verleiht" Wie Recht sie damit hat. Sie ist ausgebildete Tischlerin und arbeitet viel mit Holz. Mit hilfe von Grafik begibt sie sich auf Spurensuche zu sich selbst. Mit der Krähe lässt sie uns daran teilhaben. Sympathisch macht sie außerdem, dass sie aus meiner alten Heimat kommt (Halle/Saale).
Auch auf dem Rückweg lag eine Station mit einem Automaten. In Hohen Neuendorf im Wirtshaus Havelbaude tobte nicht nur das Leben, was man mitten im Nichts wirklich nicht erwartet hätte. Neben dem Zugang zu den Toiletten hing das Objekt der Begierde. 4 Euro ärmer dafür um ein Kunstwerk von Christian Heinze reicher ging es zurück nach Hause. Christian ist seit 1966 freiberuflicher Maler und Grafiker in Potsdam. Bei dem kleinen Kunstwerk handelt es sich um eine Prägung und das im wahrsten Sinne des Wortes. In das Papier wurde eine Stadtsilouette geprägt und anschließend noch vergoldet. Leider fehlt auch hier ein Titel, der darauf schließen lässt, um welche Stadt es sich handelt.
Was für ein Tag! Morgen sind wir sportlich im Süden unterwegs, mal sehen was da auf dem Weg liegt. :)
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