Mittwoch, 9. März 2016

Wir im Goethe-Bad Bad Berka

Dank einem Groupon-Angebot verschlug es uns letztes Wochenende ins schöne Ilmtal, genauer gesagt nach Bad Berka. Für alle, denen das beides nichts sagt, hier die Karte:
Quelle: google maps
Wir wohnten direkt neben der Touristeninfo und gegenüber des berühmten Goethebrunnen im Hotel am Goethebrunnen. Die Bewertung dazu könnt ihr hier lesen.
Am Freitag enterten wir noch schnell die Touristeninfo. Denn natürlich hat sie samstags in der Nebensaison nicht geöffnet. Die Informationsdame und ich hatten leichte Anlaufschwierigkeiten aber das beeserte sich im Laufe des Gespräches und so empfahl sie uns 2 wunderbare Strecken. Um uns schon auf Samstag einzustimmen wanderten wir noch schnell den Kneipp-Rundweg. Das ist eine sehr schöne Wanderung vorbei an Quellen und Kneippbädern.

Quelle: Touristeninfo Bad Berka
Leider war das Wetter eher grau. Die Naturschönheiten waren ebenfalls noch in einer großen grauen Truhe versteckt, da den Laubbäumen wohl auch noch kalt war und sie keinerlei Grün zeigen wollten. Im Sommer ist diese Wanderung aber ein Muss. Nachdem es schon dunkel wurde, kehrten wir noch im Alten Brauhaus ein. Das Hausbier schmeckte mir sehr gut. Die Speisen sahen gut aus. Beurteilen kann ich sie nicht weil wir uns nur unseren Durst mit einem Wanderbier stillten. Als Ergänzung gab es Heilwasser direkt von der Quelle am Goethebrunnen. Dieses Wasser macht schlank, schlau und unwiderstehlich. Ich habe literweise davon zu mir genommen und warte gespannt auf die Dinge die jetzt passieren werden. ;)
Samstag startete mit einem guten Frühstück und einer humorvollen Bedienung. So gestärkt ging es auf das Highlight: Einem echten zertifizierten Wanderweg.
Quelle: http://www.wanderbares-deutschland.de/
Um zum Rundkurs zu kommen, mussten wir durch den Kurpark. Dann ging es bei gutes Wetter Punkt 10 Uhr los.

Quelle: Touristeninfo Bad Berka
Der Paulinenturm war schnell erreicht. Wir schnauften zwar gehörig als wir oben waren aber es hat sich gelohnt. Zugegeben, überwältigt waren wir nun nicht unbedingt aber die Vogelperspektive ist immer wieder interessant.
 
Schnell kamen bei mir erste Zweifel an den Kritieren auf, die einen Qualitätswanderweg ausmachten. Denn der vor kurzem durchgeführte Holzeinschlag hat deutliche Spuren auf dem Weg und daneben hinterlassen. Noch wurde mir von meinem geliebten Mitwanderer die Notwendigkeit dieser Maßnahmen erläutert und ich versuchte in den Spurrillen laufend dafür Verständnis zu entwickeln. Auch versuchte ich mir, diesen Einschlag links und rechts des Weges schön zu reden. Beim Carolinenturm angekommen war auch ich davon überzeugt, dass Holz aus deutschen Wäldern mir lieber ist, als dem sibirischen Tiger seine Heimat zu rauben.
Der Carolinenturm scheint ein echter Treffpunkt im Sommerzu sein. Die unzähligen Sitzgelegenheiten deuteten auf starken Besucherverkehr hin. Leider war der Turm verschlossen. Aber die Aussicht auf das Ilmtal konnten wir auch so genießen.
Es ging dann weiter durch die Landschaft und unter der Autobahn durch. Die Orte die auf der Route lagen, waren eher verschlafen. Dann waren wir endlich beim Hainturm. Und plötzlich waren auch noch andere Leute unterwegs. Nach 14 km völlige Einsamkeit waren schreiende Kinder schon gewöhnungsbedürftig.
 
Nachdem die 3 Highlights durch waren, fing es an zu regnen. Der Spielplatz hinter dem Turm brachte aber unheimlich viel Spaß, so dass das Wetter zur Nebensache wurde. Wann seid ihr das letzte mal gewippt? Na?! Oder Seilbahn gefahren? Wahrscheinlich lange her. Macht es mal wieder das bringt echte Stimmung!
Den ausgewiesenen Abstecher zum Schloss Bellevue nach Weimer machten wir natürlich. Das Café fanden wir zwar nicht dafür setzte nun ein etwas stärkerer Nieselregen ein und wir hatten noch ca. 12 km Rückweg vor uns.

Aber was kann uns denn schon so ein bisschen Wasser von oben? Nichts. Und so sangen wir fröhlich Das Wandern ist des Müllers Lust... Das nahm jedoch ein jähes Ende nachdem auch auf diesem Teil der Strecke wieder Holzeinschlagsmaßnahmen vor kurzer Zeit durchgeführt wurden. Thüringen verfügt offenbar über einen lehmigeren Boden als wir das hier in Brandenburg kennen und so dauerte es nicht lange und ich hatte anstatt meiner aerodynamisch gut geformten Wanderschuhe unhandliche Lehmklotze an den Beinen. Ich versuchte mein entwickeltes Verständnis beim Denken an den sibirischen Tiger aufrecht zu erhalten bis ich plötzlich meinen geliebten Mitwanderer fluchen hörte. Da wusste ich, dass das also kein Qualitätswanderweg sein kann. Schlammig blieb es auch auf den Feldern. Das war wirklich kein entspanntes Wandern mehr. Und der Tipp der geschätzten Informationsfrau, doch den Bus auf dem Rückweg zu nehmen, entpuppte sich als lächerlich. Denn der Bus fährt nur 2x am Tag und das auch nur an Schultagen. Und so wanderten wir den nicht enden wollenden, schlammigen Rückweg im Regen tapfer weiter. Diese Brücke in Buchfart war noch eine Sehenswürdigkeit.
Weiterhin fanden wir diese Felsenburg. Sie diente früheren Fürsten als Fluchtburg ist heute aber gesperrt und leider nicht mehr zugänglich.
Weitere Fotomotive gab es nicht. Und so kamen wir 18:30 Uhr wieder in Bad Berka an. Das Los entschied, dass wir im Hotel essen. In dem hoteleigenen Restaurant saßen am Freitag schon keine Gäste während das Alte Brauhaus brechend voll war. Die großen Vorteile hier waren, dass wir in Badeschlappen essen gehen und die Sachen schon zum Trocknen aufhängen konnten. Wir waren wahrlich ausgehungert. Daher möchte ich auf meinen Kinderrösti für 11,20 Euro nicht näher eingehen. Immerhin brachte meine Nachfrage, ob das eine Vorspeise sei, mir noch ein gratis Eisbecher ein. Dann waren die verbrannten Kalorien direkt wieder drauf. Bewegen konnten wir uns nach der 32 km langen Wanderung nicht mehr und so gingen wir direkt schlafen.

Sonntag machten wir nach einem kleinen Rundgang in Bad Berka noch einen Abstecher in 2 interessante Objekte. Dort trafen wir echte Fotofreaks was urbexen betrifft. Die weihten uns ein, dass wir hier im Losten sind. Und so wie das alles aussah hatten sie nicht Unrecht.
Fazit:
Bad Berka würde ich nur wieder besuchen wenn die Natur etwas mehr hergibt. Ich würde im Alten Brauhaus essen und nie wieder im Hotel am Goethebrunnen. Aber einen erneuten Besuch schließe ich nicht generell aus. Die Region bietet viel Kultur und Natur und ich glaube Wandern ist auch gut möglich, wenn nicht gerade wie bei uns 2 ungünstige Faktoren zusammentreffen. Solltet ihr also im Frühling/Sommer/Herbst dort wandern gehen, seht ihr wahrscheinlich einen schönen grünen und aufgeräumten Wald und könnt die Wanderung in vollen Zügen genießen.
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