Dienstag, 25. März 2014

Trekking in Nepal oder Masala Masala

Nepal Flagge


Quasi gerade erst 5 Monate zurück zu Hause und schon steht der Reisebericht meiner letzten großen Reise. :) Es ging dieses Mal nach Nepal. Das Ganze kam zustande weil uns ein Groupon-Gutschein dazu animierte, dieses ferne Land zu bereisen. Der Veranstalter war Earthbound Expeditions, ein laut eigener Angabe ein erfahrener Trekking-Veranstalter.

Am 14. Oktober 2013 gings dann los. Vormittags noch angemessene Trekkingrucksäcke kaufen, weil aus der Kommunikation nicht so recht hervorging, dass wir die wirklich brauchen. Dann schnell noch Schutzsäcke genäht und damit mal eben 60 € gespart. Nachmittags ab nach Hamburg. Von dort aus nach Dubai wo wir 6 Stunden Aufenthalt hatten. 
Oben Hamburg, unten Dubai. Unten links Burj Khalifa.
Am 15. sind wir dann um 18:00 Uhr in Kathmandu gelandet. Das Auswärtige Amt wies uns auf seiner Internetseite im Vorfeld darauf hin, dass man nach Nepal nur bedingt Fotoausrüstung etc. einführen darf. Gut, dass wir uns damit befasst haben, denn es interessierte vor Ort wirklich niemanden, was und wieviel wir davon einführen würden. Dazu hatten die Beamten bei den Massen, die anstanden um ein Visum zu bekommen, gar keine Zeit. Das Visum kann nur in ausländischer Währung erworben werden und kostet 20 € p/P. 
Wir waren fast die letzten, die den mittlerweile vereinsamten Flughafen verließen. Trotzdem wartete draußen noch eine Schar Taxifahrer und zum Glück auch noch ein earthbound-Mitarbeiter. Dieser brachte uns und die restlichen angekommenen Touristen in unser gebuchtes Hotel - das Thamel Eco Resort. Die Mitarbeiter fanden vor lauter Schreck gar nicht unsere Booking-Buchung hatten aber zum Glück noch ein freies Zimmer. Dieses war frisch renoviert und roch noch stark nach Farbe. :) Zunächst fielen mir in der Sadt die vielen Hunde auf, die überall herum liefen.
Den nächsten Tag (16.10.13) nutzten wir um Kathmandu zu erkunden. Viele Hunde, noch mehr Tauben und überall Müll. Hier ein paar Eindrücke von der Hauptstadt Nepals:
Während unserer Tour durch die Stadt kam die Sonne hinter den Wolken hervor. Das führte auch dazu, dass ich mir einen Sonnenbrand geholt habe. Abends nach der Reisebesprechung mit Earthbound fand die erste Meditationsstunde statt. Das war schon komisch aber nachden man sich an die Füßse des anderen nah am eigenen Kopf gewöhnt hatte, war das recht entspannend.
17.10.13: Morgens vorm Frühstück gabs Yoga und nach dem Frühstück gings auch direkt im Bus  nach Pokhara B. 5-6 Stunden waren geplant und etwa 9 Stunden waren wir unterwegs. Es war heiß und ich mochte nicht mehr sitzen und dann noch dieses Gehupe. In Nepal hupt man offenbar um zu zeigen, dass man auch auf der Straße ist. Dann gibt es nur eine Fernverkehrsstraße (siehe Karte) und wenn dort Stau ist, geht eben nichts mehr. Dafür entschädigte uns der Ausblick im Hotel. Wir schauten direkt auf den See an dessen Horizont wir die wirklich hohen Berge vermuteten.Abebds gab es dann erneut eine Meditation class. Hier war die Örtlichkeit bemerkenswert: Wir meditierten auf dem Dach des Hotels mit direktem Blick auf den See und die Berge. Das war richtig toll. :)
Quelle: Google Maps Link zur Karte

18.10.13 An unserem 3. Tag ging es nach dem Frühstück nach Nayapul C (1,5 Stunden) von wo aus unsere Wanderung startete. Es gab insgesamt 4 Gruppen á 15 Personen. Wir waren Gruppe A mit 14 Leuten, bunt gemischt, Iren, Schweizer, Engländer, Schweden und Deutsche. Die 3 übrigen Gruppen haben wir auf der Tour höchstens mal überholt aber sonst haben wir von denen nichts gesehen. So dass sich das Gruppengefühl auf uns 14 Leute beschränken konnte. Rasim unser Guid verstand es tatsächlich ein Wir-Gefühl zu erzeugen, obwohl wir Deutschen nicht gerade dafür bekannt sind. Es besserte sich auch von Tag zu Tag so dass wir am Ende tatsächlich eine kleine Wanderfamilie waren.Nicht zu vergessen sind unsere Porter. Jeder von ihnen trug 2 große Rucksäcke damit die Touris nur ein mini Daypack schleppen mussten. Ich hätte nicht tauschen wollen. Auf diese Art werden auch jegliche Güter des täglichen Bedarfs in die Berge getragen. Teilweise haben sie Esel, die sie zusätzlich noch beladen. Auf dem Foto unten sieht man Djid unser kleiner Lieblingsporter. Da er so knuffig aussah und zudem noch klein war. Aber er lächelte trotz Maximalbeladung und war stets höflich.
Der erste Wandertag führte uns nach Tikhedhunga D 1525 m.  Die Landschaft war auf diesem Stück noch nicht so überwältigend. Dann kamen wir gegen 16:00 Uhr bereits im Gästehaus an. Wir durften in der 2. Etage schlafen. Unser Zimmer hatte sogar Fenster und das Klo war direkt nebenan. Gut, erwartet nichts und ihr seid froh, dass es trocken ist und ihr ein Bett habt. So oder so ähnlich wurden wir in der Einführungsveranstaltung vorbereitet. Mit dieser Einstellung liegt man nicht falsch. Die Betten standen auseinander und die Wände zum Nachbarzimmer bestanden aus sehr sehr dünnem Holz. Somit war ich meinem Nachbarn in der Nacht näher als meinem Zimmergenossen. :D Die Duschen waren auf dem Hof und ohne Licht. Wamwasser war nur vorhanden wenn die Sonne geschienen und den Kanister gewärmt hat. Das Essen hat allerdings sehr gut geschmeckt! Die Küchen muss ich nicht von innen sehen aber das was da rauskommt ist wahrhaft köstlich. Zum Essen gab es Tee und hier entdeckte ich meine Liebe zum Masala. Das ist schwarzer Tee mit Gewürzen (Nelke, Kardamon, Ingwer und  Zimt), Milch und Honig.

Tag 4 (19.10.13) startete nach dem Frühstück mit Sonnenschein und Treppensteigen. Der Sonnenschein vieließ uns dann allmälich aber die Treppen blieben den ganzen Tag. Unterwegs gab es Mittagsessen, was wir uns durch den Regen, der dann allmälich einsetzte und die endlosen Treppen wirklich verdient hatten. Unsere sehr preiswert erstandenen Regencapes waren irgendwann auch durch. Und so waren wir echt froh als wir im Hotel *lol* auf 2775 m ankamen. Die Besitzer schmissen dann auch gleich den Ofen an über und an dem wir unsere Sachen trocknen konnten. Nach dem Abendessen fielen wir ins Bett und versuchten in den zügigen Zimmer in unsere Schlafsäcke gehüllt einzuschlafen. Auch hier waren wir wieder unseren Nachbaren näher als unserem Partner, denn die wände waren weit aus dünner als der Abstand zwischen den Betten im Zimmer. Doch diesen Umstand kannten wir ja aus der ersten Unterkunft schon.
20.10.13 - Tag 5: Früh überlegten wir, hoch zum Ghorepani E 2885 m zu wandern, um dort noch vor dem Frühstück den Sonnenaufgang zu bestaunen. Doch unser Guid ried davon ab und ließ uns schlafen weil es wieder regnete. Doch als wir aufbrachen, überlegte es sich die Sonne kurzzeitig anders und gab den Blick auf die schneebedeckten Gipfel frei. Auch als wir dann auf einen Aussichtsgipfelchen kamen hatten wir einen tollen Blick auf die umliegenden Berge und das Tal. Das war wirklich beeindruckend zu sehen, was sich hinter den Wolken verbirgt und leider auch schade, dass wir nur kurz diesen Blick genießen konnten.
Also wanderten wir durch den Dschungel nach Tadapani F 2540 m.Unterwegs begegneten uns wieder viele Einheimische, die die verrücktesten Dinge nach oben transportierten; es ging von Türen bis zu Waschmaschinen. Der Rhododendronwald muss uralt sein, den wir durchquerten. wenn ich an unser kleines Büschchen im Garten denke, ist dieser Wald gigantisch.
Die nächste Unterkunft war noch spartanischer als die vorherigen. Hier war die 2. Fensterreihe nur mit Folie leicht abgedichtet und auf der 2. Etage gab es für die Fenster unterm Dach gar keine Abdichtung. Es war dementsprechend kalt und zügig. Aber der Ausblick lenkte kurz von den nicht vorhandenen Fenstern ab. Ein Glück, dass wir kurz vor einem Wolkenbruch angekommen sind und doppeltes Glück hatten wir, dass wir den Regenbogen vom Trockenen aus bestaunen konnten.
Um nur mal einen eindruck zu bekommen, was ich meine wenn ich von spartanisch spreche: oben rechts das Zimmer. Dann sieht man in der Mitte und unten links das Wohnzimmer der Hotelbetreiber welches auch als Aufenthaltsraum und Esszimmer diente. Unten recht sieht man die Dusche. Sie verfügte nach Bezahlung dank eines Boilers über heißes Wasser. Allerdings war der Duschraum offen, d.h. das Fenster fehlte. :)

21.10.13 Tag 6:  Nach einer echt schlaflosen Nacht weil ich überall Spinnen vermutete, war ich froh, dass es nach dem leckeren Frühstück weiter ging. Der Sonnenaufgang war wunderschön und ein Glück mal nicht wolkenverhangen.
Es ging merklich bergab. Und dann wenn wir dachten, dass wir im Tal angekommen sind, ging es wieder hoch weil es doch nur eine Flussüberquerung war. Die Landschaft wurde offener und wir wanderten über Felder und Wiesen.
Mittags waren wir dann endlich in Chomorong, einem schönen Gurung-Dorf. Das Hotel war wirklich sehr schön. Und wir gingen nach dem Essen zu Fuß bis Jhihu G 1720 m. Dort gab es eine natürliche heiße Quelle. Auch wenn ich mir bei bestem Willen nicht erklären kann, wo das heiße Wasser herkommt, es war da und es war sehr schön. Wir badeten bis wir völlig aufgelöst und verschrumpelt waren.

Den letzten Abend genossen wir beim abendessen und weil es die letzte Nacht in den Bergen war bekamen wir vom Team eine tolle Torte. Gery als Gruppenältester durfte eine Ansprache halten und ich habe alsGruppenjüngste die Kerzen ausgeblasen. Das war eine wirklich tolle Geste und ein grandioser Abend. Zumal wir ihm mit Masala und Geschichten von den beiden verrückten Iren Brian und Shane ausklingen ließen.

22.10.13 Tag 7: Nach 4 Nächten in den Bergen ging es nun über Syaulibazzar H und Nayapul C zurück in die Zivilisation. Wir genossen die letzten Ausblicke, die Ruhe und das gute Essen.
In Nayapul wartete dann schon der Bollywoodbus auf uns und brachte uns zurück nach Pokhara
23.10.13 Tag 8: Den nächsten Tag verbrachten wir in Pokhara B mit einer Bootstour auf dem Fewa See und dem Besuch des Davids Wasserfalls und etwas Shopping. Außerdem ließen wir unsere Sachen in einem Waschsalon waschen damit wir mit zuhause weniger Arbeit haben. Unsere Guides reisten schon zum nächsten Einsatz. Daher gab es jetzt schon das Trinkgeld welches im Vorfeld heftig diskutiert wurde. Leider ist das wirklich ein nicht zu unterschätzender Streitpunkt. Zum einen werden sie ja durch unseren Reisepreis bezahlt und das sicherlich schon besser als der Durchschnitt. Und nun hat jeder von uns 50 Euro in den Klingelbeutel getan. Die Summe wurde dann gerecht auf unsere Begleiter aufgeteilt. Ich finde es ja etwas üppig, aber sie haben sich wirklich um unser Wohl bemüht.

24.10.13 Tag 9: Nach dem Frühstück ging es per Bus zurück nach Kathmandu ins Thamel Eco Resort. wir entschieden uns gegen die Option mit dem Flugzeug zu fliegen. Abends gab es dann ein Abschiedsessen mit kulturellem Programm. Mir war es viel zu laut und es war in diesem Saal auch nicht gerade stimmungsvoll. Der Oberboss der Reisegesellschaft earthbound expeditions saß neben uns und erklärte uns, dass er einen Teil des Geldes für wohltätige Zwecke einsetzt. Eine gruppenfremde Dame saß neben uns und erzählte, dass sie an einem Umweltprojekt beteiligt ist um den Menschen hier den Umgang mit Müll und Umweltverschmutzung beizubringen. Dann hieß es nur noch Kofferpacken und auf die Heimreise freuen.
25.10.13 Tag 10: Wir verbrachten die verbleibende Zeit mit Filzshopping und mit dem Besuch der Budnah Stupa. Diese Anlage ist ein Ort der Ruhe inmitten der hektischen Stadt. Hier haben wir auch unsere Bänder von einem Mönch bekommen. Er murmelte etwas während des Umbindens und er spruckte zum Abschluss drauf. Das kann nur unendliches Glück bringen. :)
Die letzten Geldreserven setzten wir in Momos um. Das ist die nepalesische Variante der Maultaschen, Piroggi oder auch unter Dumplings bekannt. Sehr lecker mit Fleisch, Gemüse oder auch mit Banane. Das war unser letztes Erlebnis in Nepal, denn die Fahrt zum Flughafen verlief gut und dann ab nach Hause.
Hier der Link zu einer Karte, die unsere Route in ein ernüchterndes Verhältnis setzt.

Die Heimreise dauerte ewig und wir waren nach den 6 Stunden Aufenthalt in Dubai und dann die niemals enden wollende Zugfahrt von Frankfurt nach Berlin, richtig im Arsch. :) Aber es erwarteten uns 5 Fellnasen uns unser eigenes Bett.


Fazit:
Die Landschaft ist toll auch das Wandern macht Spaß. Allerdings ist es in einer solchen Gruppe recht schwierig wirklich individuell zu sein. entweder man ist fitter und rennt vorweg oder man hängt hinterher weil man 2-3 Fotos macht. Ja, das ist nicht das was ich mir vorstelle. Dennoch war die Zeit wunderbar, die Nächte in den Herbergen rückblickend gar nicht so schlimm und die Gruppe großartig. Ich würde in den nächsten Jahren nicht gleich wieder nach Nepal fahren aber es ist nicht völlig von meiner Reiseliste gestrichen. Das nächste mal aber mit eingenem Guide, was in der Tat nicht teurer ist als eine solche Gruppenreise.

Samstag, 22. März 2014

laufen, kaufen, siegen

Heute war daserste sportliche Event des Jahres: Der Schneeglöckchenlauf in Ortrand. Wir waren das erste Mal dabei und auch nur weil es so tolle Medaillen gibt. Am Ende waren wir nach 15 km etwas verschwitzt und soo froh, dass wir es geschafft haben. Das Beste ist, dass ich 7. geworden bin! OK, das Ergebnis ist bezogen auf meine Altersklasse aber hey, auch das muss erstmal geschafft werden. :)
Foto: Lausitzer Sportevents
Auf dem Rückweg kamen wir in Lübben vorbei und war steht da? - Richtig, ein Kunstautomat und zwar im Krankenhaus.
Für 4 Euro erwarben wir Kunst von Christian Heinze, der uns bereits gestern mit der Prägung einer Stadtsilouette erfreute. Heute war in der kleinen Wunderbox ein Relief einer Schnecke aus Ton.
Zuhause angekommen dann das 3. Erfolgserlebnis für heute: Ein von mir eingereichtes Foto wurde aus 2500 Fotos beim 20. Deutschen Fotowettbewerb - 100 Bilder des Jahres 2013, der jährlich von der Gesellschaft für Fotografie ausgerichtet wird, ausgewählt. Dazu muss ich sagen, dass wir mit vereinten Kräften diese Auszeichnung erhalten werden, da es nur durch eine gelungene Kombination aus Sehen und fotografischen Können entstanden ist. Stolz sind wir beide und gespannt was in diesem Zusammenhang "gewonnen" bedeutet.

Freitag, 21. März 2014

Kunstautomaten in Nordbrandenburg

Das Kunstautomaten-Finde-Fieber, welches der Einfachheit halber zukünftig mit KFF abgekürzt wird, hält an. So sehr, dass heute die Suche nach dem nächsten Kunstdealer die Zeit einer Autoreperatur überbrückte.  Obwohl auf den Beipackzetteln eindeutig davor gewarnt wurde, dass Kunst süchtig machen kann, können wir nicht widerstehen. So habe ich gestern Abend diesbezüglich das allwissende Internet befragt mit dem Ergebnis, dass Neuruppin laut Recherche einen Automaten in der Bilderbogenpassage haben soll. Dabei ist das Leben zum Glück nicht planbar. Hier nun unsere Trophäen des heutigen Tages. :)
Die besagte Bilderbogenpassage (Osteingang) in Neuruppin hing er tatsächlich neben dem Klamottenladen. Für 4 Euro erwarben wir ein Kunstwerk von Bernd A. Chmura. Es ist ein sehr kunstvoll in Szene gesetzter Zimmermannsbleistift der gleichzeig ein Lineal ist. Vermutlich ist es die Patentserie und wir besitzen jetzt die Nummer 13. Bernd ist ein Diplomgebrauchsgrafiker, was das Motiv erklärt.
Das Motiv des im Internet gefundenen Automaten entsprach nicht dem in der Bilderbogenpassage, was zunächst Verwunderung hervorrief, jedoch aber auch die Neugier ihn noch zu finden. Daher gings nun in den alten Stadtkern, der nicht vom großen Stadtbrand im 18. Jahrhundert in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Mitarbeiterin in der für Ausstellungen genutzte Kirche, kannte zwar keinen Automaten mehr in Neuruppin aber sie wusste dass in Molchow wohl noch einer zu finden ist. Ein Stück weiter gegangen, und dann plötzlich, ein interessierter Blick durch eine alte Toreinfahrt hin zum Hof Café Schinkel und dann stach er dem geschulten Auge direkt hinein. Dann nichts wie hin und für 3 Euro das nächste Päckchen gezogen. Joachim Liebe ist freier Fotograf befüllte irgendwann die Schachel, die wir nun gespannt öffneten. Eine interessante, undefinierbare Fotografie nennen wir nun unser Eigen. Schade, dass er dem Werk keinen Titel gegeben hat. Wahrscheinlich müssen wir einfach noch viel länger drauf schauen, bis wir etwas erkennen, was er hier mit Liebe entworfen hat. Aber es ist wirklich schön. Joachim ist übrigens Preisträger des Brandenburger Fotojournalistenpreises des Jahres 2000 und lebt in Potsdam..
Die Mitarbeiterin in der Neuruppiner Siechenkapelle kannte wie bereits gesagt einen weiteren in Richtung Molchow. Das Haus, welches die Dame beschrieb ist natürlich für jeden Ortskundigen ein Begriff - die Kornspeicherneumühle. Also, ab nach Molchow. Manfred Neumann betreibt in diesem alten Haus einen Antiquitätenhandel und er restauriert Möbel. So stellte ich mir einen Dachboden in einer alten Villa vor. 4 Etagen voll mit antiken Schätzen. Solltet ihr mal nach was Besonderem für die Wohnung suchen, dann werdet ihr hier sicherlich fündig. Genau wie Leute, die nach Kunstautomaten suchen. Auf der 2. Etage erwarben wir für 4 Euro ein weiteres Stück Kunst. Franziska Zänker hatte ein eigenes Fach und die Referenzbilder ringsherum versprachen viel gutes. Deshalb fiel der Wahl auf sie. Sie eröffnet ihren Beipackzettel mit einem Zitat von Molière: "Die Dinge haben immer nur den Wert den man ihnen verleiht" Wie Recht sie damit hat. Sie ist ausgebildete Tischlerin und arbeitet viel mit Holz. Mit hilfe von Grafik begibt sie sich auf Spurensuche zu sich selbst. Mit der Krähe lässt sie uns daran teilhaben. Sympathisch macht sie außerdem, dass sie aus meiner alten Heimat kommt (Halle/Saale).
Auch auf dem Rückweg lag eine Station mit einem Automaten. In Hohen Neuendorf im Wirtshaus Havelbaude tobte nicht nur das Leben, was man mitten im Nichts wirklich nicht erwartet hätte. Neben dem Zugang zu den Toiletten hing das Objekt der Begierde. 4 Euro ärmer dafür um ein Kunstwerk von Christian Heinze reicher ging es zurück nach Hause. Christian ist seit 1966 freiberuflicher Maler und Grafiker in Potsdam. Bei dem kleinen Kunstwerk handelt es sich um eine Prägung und das im wahrsten Sinne des Wortes. In das Papier wurde eine Stadtsilouette geprägt und anschließend noch vergoldet. Leider fehlt auch hier ein Titel, der darauf schließen lässt, um welche Stadt es sich handelt.
 Was für ein Tag! Morgen sind wir sportlich im Süden unterwegs, mal sehen was da auf dem Weg liegt. :)

Mittwoch, 19. März 2014

Kunstautomaten-Finde-Fieber

Es nimmt kein Ende. Wir sind beide ganz entzückt von den kleinen Kunstwerken, die es in diesen Automaten zu entdecken gibt.
Hier die Ausbeute der letzten 5 Tage:
Dieser Automat hängt neben dem Bänsch in der Bänschstr. Berlin. Wenn das Publikum dieser Bar so nett ist wie ihr Betreiber, hat sie wirkliches Wohnzimmerpotenzial. :) Nun aber zurück zum eigentlichen Grund unseres Besuches - den Kunstautomaten. Für 2 Euro haben wir eine kunstvoll verzierte Wäscheklammer von Steffi Ribbe einer freien Künstlerin aus Potsdam bekommen. Vielleicht lässt sich ein Magnet hinten befestigen, dann kann die Klammer kunstvoll Kassenzettel o.ä. an der Pinnwand halten.
Am Montag führte ein Weg nach Eberswalde. Dort hängt das Objekt der Begierde im Hinterhof der Bar Matisse Quartier No. 7. Ingo Pehla verzückte uns mit den etwas abstrakt anmutenden Sanssouci-Schlossterassen (4 Euro pro Päckchen). Ingo wurde in Schwedt an der Oder geboren und hat heute Ausstellungen in ganz Deutschland u.a. im Landtag Potsdam. Ein Tipp am Rande: Wenn ihr einen Besuch des Automaten plant, dann macht es montags, denn da ist Schnitzeltag im Matisse.
Wie bereits in vorherigen Einträgen erwähnt, war das der Stein des Anstoßes: Der Automat in Halberstadt in der Spiegelsbergstraße. Es gab verschiedene Kategorien zur Wahl. Wir entschieden uns für regionale Künstler und investierten 3 Euro. In unserem ersten Päckchen fanden wir ein von Hand emailiertes Metallplättchen von Wolfang Amadeus van d'Böhm. Es wird sicherlich demnächst zum kunstvollen Schlüsselanhänger umfunktioniert werden und so spitz wie es ist, kann ich damit im Notfall auch stilecht in der Wildnis überleben.
In Potsdam an der Waschbar hängt ebenfalls ein Kunstautomat, der für schmale 2 Euro Kunsthungrigen den nötigen Nachschub liefert. In dem Päckchen fanden wir mein (bisheriges) persönliches Lieblingsbild. Peter Wegener zeichnete und aquarellierte eine Herbstlandschaft. Er stammt aus Lehnin und widmet sich heute hauptsächlich der Malerei.
Gestern trieb mich die Neugier nach Neukölln in die Weserstraße Ecke Fuldastraße, wo ich dieses Prachstück vorfand. Für 3 Euro erwarb ich dieses Kunstwerk von Erica Oeckel. Es heißt: Tanzende Derwische. Kunst bildet in vielerlei Hinsicht weiter. So musste ich den Begriff Derwische zunächst nachschlagen. Und da es bei weitem nicht trivial ist, hier ein Wikipedia-Zitat: "Der Ausdruck Derwisch bezeichnet vor allem in den europäischen Sprachen [...] einen Angehörigen einer muslimischen asketisch-religiösen Ordensgemeinschaft [...], die im Allgemeinen für ihre Bescheidenheit und Disziplin bekannt ist. Derwische praktizieren den Sufismus und gelten als Quelle der Klugheit, der Heilkunst, der Poesie, der Erleuchtung und der Weisheit." Erica, gebürtige Bayerin zog es über Umwege nach Werder/Havel wo sie sich ihrem Künstlerleben offensichtlich voll und ganz hingibt.

Dienstag, 18. März 2014

Kunst to go - Kunstautomaten und ihre Standorte

Nachdem wir im RBB einen Bericht über die Kunstautomaten gesehen haben und uns in Halberstadt der erste über den Weg lief, sind wir vom Kunstautomaten-Finde-Fieber gepackt. Bei dem Versuch die nächstgelegenen Automaten ausfindig zu machen, fiel auf, dass es überall verstreut Adressen und Hinweise gibt. Dadurch entstand die Idee, hier mal eine Auflistung aller Kunstautomaten zu erstellen. Ein Vorteil in einer Großstadt zu leben ist, dass es hinsichtlich kurioser Kunstprojekte mindestens einen Vertreter gibt. So haben wir in kurzer Zeit 2 aufgesucht mit einer Erfolgsquote von 50 %. Das bestärkt mich darin eine aktuelle Liste zu erstellen. Bei facebook gibt es sogar eine Gruppe die Kunstwerke und neue Automaten zeigt. Meine wird mit der Zeit erweitert und korrigiert. Ich würde mich über Hinweise und Fotomaterial freuen, damit die Liste schnellstmöglich wächst.

Berlin
  • Weserstr. 180 - besucht am 18.3.14
  • Bänsch, Bänschstr. 79 - besucht am 23.4.16 - nicht mehr vorhanden
  • im Jüdischen Museum
  • Rykestr. 15
  • Berryfair, Emser Str. 129
  • WALLABY'S ART GALLERY, Greifenhagener Str. 64
  • Cotto e Crudo, Eberswalder Str. 33
  • Stadtmission (Zoo oder Hauptbahnhof?) 
  • Kastanienallee 103 (im Cafe) (?)
  • Samariterstr. 23 - besucht am 18.3.14 - nicht mehr vorhanden
Brandenburg

Potsdam:
  • Café Rothenburg, Gutenbergstraße 33 - besucht vom Osterhasen 2014
  • Kongresshotel, Am Luftschiffhafen 1
  • 11-Line Galerie-Caffé-Bar, Charlottenstraße 119 - besucht am 1.4.14
  • Cafe im Park, im Volkspark Potsdam, Erich-Mendelsohn-Allee 70
  • Dr. Semmler - Dortustraße 58 - besucht vom Osterhasen 2014
  • Waschbar, Geschwister-Scholl-Straße 82 - besucht am 19.3.14
  • Lindenpark, Stahnsdorfer Straße 76
  • Kunstgriff 23, Carl von Ossietzky Str. 23 - besucht am 1.4.14 (derzeit defekt)
  • Campingpark zu Potsdam, Sanssouci, An der Pirschheide 41
  • Landhotel Golm/Potsdam, Reiherbergstraße 33
  • Thalia Kino, Rudolf-Breitscheid-Straße 50
  • Genna d`Oro/das Goldschmiedecafé, Hermann-Elflein-Straße - besucht am 4.4.14
  • Kunsthaus sans titre, Französische Straße 18 - besucht vom Osterhasen 2014
  • Filmpark Babelsberg Großbeerenstraße 200, Außendecko von GZSZ (Babelsberg) neben dem Eingang zum Mocca 
Übriges Brandenburg:
  • in der Flämingtherme, Weinberge 40, Luckenwalde
  • Matisse Quartier No. 7, An der Friedensbrücke 23/23a, 16225 Eberswalde - besucht am 17.3.14
  • Picassobar, Freiheitsweg 12b  Stadt Brandenburg (wobei es hier wohl 2 Picassobars in Brandenburg gibt, die andere ist in der Willi-Sänger-Straße 3)
  • Kloster Chorin, Amt Chorin 11a, Chorin 
  • Wirtshaus Havelbaude, Goethestraße 41, Hohen Neuendorf - besucht am 21.3.14
  • Apartments Historische Saftfabrik Lendelhaus, Am Markt 21 14542 Werder/Havel Achenbach
  • Krankenhaus Köpenicker Straße 29, Königs Wusterhausen - besucht am 11.5.14
  • Spreewaldklinik, Schillerstraße 29, Lübben (Spreewald) - besucht am 22.3.14
  • Bilderbogen Passage, August-Bebel-Straße 47, Neuruppin - besucht am 31.3.14
  • Hof Café Schinkel, Fischbänkenstraße 3 Neuruppin - besucht am 21.3.14
  • LUNA LOUNGE Cocktailbar "Am Neuen Markt", Siechenstraße 14, 16816 Neuruppin gemeldet von Jessica am 29.5.14
  • Kornspeicher Neumühle, Neumühle 3 in Alt Ruppin - besucht am 21.3.14
Mecklenburg-Vorpommern

  • Produzentengalerie artquarium, Barnstorfer Weg 36, Rostock
  • Galerie "Bilder & Mehr", Lange Straße 17, Rostock
  • Galerie an der Georgenkirche, Schulstr. 6, Waren (Müritz)
  • Kunstautomat der Galerie „Inseltraum“ Wismarsche Straße 11, Insel Poel 
  • Großen Wasser Str. 1, Rostock
  • St.-Laurentiuskirche, Kirchplatz/An der Kirche 12, 23923 Schönberg - gemeldet von KNUZEN
  • irgendwo am Altern Strom in Warnemünde - gemeldet von Jessica am 4.8.16
Sachsen Anhalt
  • Schloss Wernigerode, Am Schloß 1, Wernigerode - besucht am 5.4.14
  • im Brauhaus, Breite Straße 24, Wernigerode - besucht am 5.4.14
  • Medizinische Zentral-Bibliothek Magdeburg, Leipziger Straße 44, Magdeburg 
  • Steinmeister Gästehaus, Weinberge 1, Naumburg (Saale) 
  • Spiegelstr., Halberstadt - besucht am 15.3.14
  • Kulturkneipe papermoon, Bakenstraße 63, Halberstadt - gemeldet von Michael am 25.4.14
Thüringen
  • Stadtgarten Erfurt Dalbergsweg 2X, 99084 Erfurt
Sachsen
  • Leipziger Straße 14, 04442 Zwenkau (vor der Lehmhaus Galerie) - Gemeldet von Catherine am 19.3.2015 
  • Leipziger Straße/Hafengelände, 04442 Zwenkau - Gemeldet von Catherine am 19.3.2015
Andere Bundesländer
  • Djinn & Comic, Venloer Straße 253, Köln
  • Tagesklinik I.C.K.S., Lüdeweg 69, Westoverledingen
  • Kulturkneipe F24 Frauenstraße 24, Münster  
 Nicht eindeutig bestimmbar:Werder an der Havel an der Regattastrecke Luckenwalde in der Stadt


Appartementhotel in Potsdam (?)
nahe dem Heiligen See in Potsdam (?)
Rostock an der Aquariusgaleri

Zur besseres Planung der Kunstautomaten-Tour erweitere und korrigiere ich sukzessive diese Karte. Solltet ihr hier etwas zu ergänzen haben, dann schreibt mir. 
Hier ein Ausschnitt der Karte, die das jetzige Kunstautomatenvorkommen in Berlin-Brandenburg veranschaulicht:
Quelle: google maps

Montag, 17. März 2014

Halberstadt - Ist mir Wurst

Nachdem Altenburg mit Skatkarten verbunden wird, assoziiere ich mit Halberstadt Würstchen. Mag es vielleicht auch daran liegen, dass mein unbeschreiblich toller Opa immer für Halberstädter schwärmte. Das war ein Grund, dieses Städtchen mal zu besuchen, der andere war ein Groupongutschein, den wir erworben haben.
Quelle: google maps

Wir waren im Abtshof untergebracht. Der Link zu meiner Hotelbewertung ist hier.
Der Wetterbericht verhieß nichts Gutes. Aus diesem Grund liefen wir Freitag noch im wunderbarsten Sonnenschein alle Sehenswürdigkeiten ab. Hier fiel schon auf, dass die Stadt, die angeblich die Heimat von 40.000 Menschein sein soll, sehr leer war. Wir fanden aber diverse riesige Kirchen und viele restaurierte Fachwerkhäuser. Als wir uns bei der Touristeninfo für die Stadtführung anmelden wollten, wurden wir enttäuscht. Diese findet im Winter nur mittwochs statt. Und erst ab Mai wieder am Samstag bzw. Sonntag. Aha. Deshalb war die Stadt bestimmt so leer, weil alle Menschen nur am Mittwoch da sind.
Samstags machten wir uns dann auf zu einem Stadtrundgang, und ließen uns von einer Broschüre führen. Der Wetterbericht behielt übrigens recht und es war kalt, windig und regnete zeitweise. Auf unserer Tour fanden wir schöne Ecken und viel Historisches.
Nachdem wir die Stadt kannten, machen wir uns auf zum Park Spiegelsberge. Auf dem Weg dahin, kamen wir doch tatsächlich an einem Kunstautomaten vorbei und investierten 3 Euro in Kunst und bekamen einen emailierten Anhänger. Für die, die den Kunstautomaten noch nicht kennen hier ein paar Infos dazu: Alte Kaugummi-, Kondom- oder Zigarettenautomaten bekommen seit 2006 ein neues Leben. Sie werden mit kleinen Schächtelchen bestückt, die direkt von den Künstlern befüllt und versiegelt werden. Keiner weiß was man bekommt. Es kann ein Gedicht, ein Gemälde, oder was ganz anderes sein. Was gewiss ist, es sind Einzelstüke und von Hand gefertigt. Das letzte mal hatte ich diese Aufregung als ich eine Wundertüte als Kind kaufte oder wenn ich ein Ü-Ei öffne und unbedingt eine Figur haben will. Diese Automaten sind überall verstreut und man kann sich sogar selbst einen aufstellen und betreuen. Hier der Link zur Internetseite.Letztens lief ein Beitrag in der Abendschau auf dem RBB und daher kannten wir dieses Projekt auch und mussten es direkt unterstützen. Ab jetzt ist die Suche nach den bunten Automaten eröffnet und ich bin gespannt was wir alles bekommen werden.
Hier die Google-Koordinaten des Kunstautomaten in Halberstadt: 51.888053,11.049209
Mit diesem guten Gefühl einen Künstler unterstützt zu haben ging es weiter Richtung Park. Auf dem Weg zum Bismarckturm regnete es dann aber so doll, dass wir resignieren mussten und umdrehten. Der Tag war damit auch schon so gut wie um. Vom Park zum Hotel läuft man ca. 40 Minuten und obwohl sich das Wetter besserte, hatten wir keine große Lust weiter durch die leer gefegten Straßen zu schlendern. Nach dem Abendessen. welches aus einem schmackhaften Schnitzel mit Bratkartoffeln bestand und ein Eis mit Kirschen als Nachtisch ging es aufs Zimmer und wir verfolgten auf einem Miniaturwunderwerk vergangener Zeiten das Geschehen des Samstagsabend TV-Programms.
Sonntag nahmen wir den Park noch einmal in Angriff. Mit Erfolg. Wir bestaunten das älteste Riesenweinfass der Welt (ca. 144.000 Liter Fassungsvermögen), das Jagdschloss, das Belvedere, den Brunnen, das Mausoleum, den Bismarckturm und plötzlich lag ein Tierpark vor uns. Von dem hatten wir vorher nichts gelesen oder gehört. Die Zeit ließ es allerdings nicht zu, dass ich die Ziegen reihenweise in Extase krabbeln konnte. Ob die Halberstädter von diesem Tierpark wissen? Wir haben zumindest kein Schild gesehen und hätte ich gewusst, dass es eine solche Anlage gibt, hätte ich das Wochenende anders geplant. Aber das sind alles Eventualitäten.

Richtung Heimat überraschte uns unser Navi mit dem Wasserschloss Westerburg. Es war deshalb eine Überraschung weil ich eigentlich Huysburg, ein Ziel auf der Strasse der Romanik, eingegeben hatte. Auch die Westerburg war zum Glück romanisch und zudem noch gut gepflegt. Also wenn ihr nach einer schönen Kulisse zum Heiraten sucht, das bietet Potenzial für eine Märchenhochzeit. Hier der Link zum Hotel.

Fazit zu Halberstadt: 
Schöne Stadt mit vielen Kirchen und wunderschönem Fachwerk. Dennoch war nichts los. Das mag am Wetter gelegen haben. Außerdem finde ich sie nicht sehr touristenfreundlich. Stadtführungen mittwochs und in der Stadt hab ich alle Hinweise auf den tollen Park und den Tiergarten übersehen oder die waren einfach nicht da. Auch die bekannten Wurstwaren kamen uns nicht unter. Während in Altenburg überall mit dem Schnaps, dem Käse und den Spielkarten geworben wurde, fand ich hier nichts Regionales in den Schaufenstern. Es war aber nichtsdestotrotz wieder ein interessanter Wochenendausflug in eine Region, die ihr Potenzial noch nicht ganz ausgespielt hat.

Montag, 10. März 2014

2 x Wes Anderson

In unserem Kino des Vertrauens gab es letzte Woche eine Spezialveranstaltung zum Kinostart des Grand Budapest Hotel. Das bestand darin, dass um 22:00 Uhr Darjeeling Limited gezeigt wurde und dann um Mitternacht das eigentliche Highlight (beide im OmU). Soweit der Plan. Das Kino war richtig voll, voll mit Hipstern, die alle existierendes Klischees genauestens erfüllen - und wir mittendrin. Dadurch, dass es bereits sehr spät war, als der erste Film starten sollte, und sich das dann noch verzögerte, wurde ich leider etwas müde. Dann musste der Film zwischenzeitlich getauscht werden weil die digitale Vaiante selbst müde wurde. Somit wurde es richtig spät bis dann endlich die eigentliche Premiere stattfinden konnte. Mir fehlen leider etliche Passagen und das Ende hab ich auch nicht mitbekommen, weil ich leider nicht mehr für solche nächtlichen Events geeignet bin. :)
Nun aber die Filme im Einzelnen:
Darjeeling Limited: Es sind 3 unterschiedliche Brüder, die durch Indien mit dem Zug reisen. Der älteste hat die Reise geplant mit dem Ziel, die Mutter im Kloster zu besuchen, nachdem der gemeinsame Vater vor einiger zeit gestorben ist. Unterwegs bekommt man die Eigenarten der 3 mit, was auch zu Spannungen zwischen ihnen führt. Alle 3 haben einen ungewöhnlich hohen Medikamentenkonsum, den ich allerdings nicht wirklich kapiert habe. Auf den einzelnen Haltestationen erleben sie komische Sachen bis hhin zum Kauf einer Giftschlange, die später zum Rausschmiss aus dem Zug führt. Nachdem sie 2 Kinder vorm Ertrinken aus dem Fluss gerettet haben und das Dritte leider gestorben ist, werden sie kurzzeitig Teil einer indischen Dorfgemeinschaft und erleben die Trauerzereinie mit. Anschließend besuchen sie tatsächlich ihre Mutter im Kloster und stellen fest, dass sie nach der anfänglichen Euphorie wieder vor der Familie geflohen isdt und die 3 Brüder zurückgelassen hat. Danach ändert sich ihr Leben und als Symbol dafür entledigen sie sich ihres üppigen Gepäcks.
Fazit: Dadurch, dass es spät war, es sich um ein OmU handelte und ich einige Passagen nicht mitbekommen hab, würde ich sagen, es könnte ein recht amüsanter Film sein, den ich wahrscheinlich 1x richtig und dann nicht noch einmal sehen müsste. Daher bekommt er 2,5 Sterne.

The Grand Budapest Hotel: Der spielt in den etwas heruntergekommenen Hotel in einem fiktiven Land und verschiedenen Erzähl-Ebenen. Der Concierge Gustave hat alles im Griff und kümmert sich mit Stil um alles, auch die weiblichen Hotelgäste. So auch um Madam D., die später misteriös verstirbt. Als es um das Verteilen des Erbes geht beginnt ein Hauen und Stechen um die verbliebenen Reichtümer und es geschehen weitere Morde. Danach, was es mir für die späte Stunde zu freaky und ich bin inhaltlich ausgestiegen. :/
Fazit: Dieser hochgelobte Film, der auf der Berlinale 2014 als der absolute Favorit gehandelt wurde, traf irgendwie (mag es auch an der späten Stunde gelegen haben) nicht ganz meinen Geschmack und Humor. Obwohl die Bilder und die Szenerie schon toll waren und er in Görlitz und Babelsberg gedreht wurde. Und wenn ich mir die Inhaltsangabe bei Wikipedia durchlese, denke ich schon, dass der Film u.U. Potenzial hat, um ihn wirklich zu mögen. Naja, ich hatte da wahrscheinlich gerade die Augen zu. Daher von mir nur 2 Sterne, weil es kein Film ist, bei dem man kurz einschlafen kann und trotzdem den Inhalt noch versteht, weil er einfach zu vielschichtig ist. ;)

Mittwoch, 5. März 2014

Altenburg - Ein Geheimtipp in Mitteldeutschland

Am Wochenende at es uns mal wieder mit Groupon in die Weltgeschichte verschlagen. Unser Weg führte uns dieses Mal nach Altenburg in Thüringen. Die Stadt wurde und als Geheimtipp angepriesen, was die Erwartungen doch gleich etwas nach oben schnellen ließ. Wir wurden nicht enttäuscht. Genächtigt haben wir im Altenburger Hof. Hier der Link zu meiner Hotelbewertung. Warum auch immer, glaubte ich, es handelt sich dabei um ein alt ehrwürdiges Hotel. Dem war nicht so, es war ein moderner Neubau, nicht zu groß, am Rand der Stadt gelegen. Apropos gelegen, hier liegt Altenburg.
Quelle: google maps

Am ersten Abend schlenderten wir nur ein wenig durch die hünsch beleuchtete Stadt. Am Samstag ging es gestärkt direkt zur Destillerie in der der sog. Schwarzgebrannte hergestellt und im Werkverkauf auch angeboten wird. Hier der Tipp, kauft nicht in der Touristeninfo, sondern hier im Werksverkauf, dann spart ihr mal eben 4 Euro. :)

Es war ein herrlicher Frühlingstag und das am 1. März. Aus diesem Grund ging es im Anschluss in den Inselzoo, der sich unweit unseres Hotel befand.  Eintritt ist mittlerweile 2,50 € p.P.. Man bekommt dafür einen sehr gepflegten Minizoo  mit u.a. ein paar Vögeln, Ziegen, Schafen, Eseln, Stachelschweinen, Erdmännchen und 2 Silberfüchsen. Dadurch dass der Zoo so klein ist, hat man genügend Zeit sich mit jedem Tier einzeln intensiv zu beschäftigen. So haben sich die Ziegen und die Kamerunschafe und die Esel ihre ausgiebige Massage abgeholt. Großartig, 2 Stunden waren im Flug vergangen. Da nur 50 % unserer kleinen Reisegruppe soo viel Spaß daran haben, Tier bis zur Extase und /oder völligem Fellverlust zu schmusen, gings dann weiter in die Innenstadt.
 Die Esel haben verschiedene Formen der Nahrungsaufnahme gelernt. Man kann es zum einen von oben hineinrieseln lassen und zum anderen ist das riesige Eselmaul weit geöffnet, dass man das Futter auch von vorn direkt hineinwerfen kann.
 Hier ein paar Eindrücke aus Altenburg.
 
Da es soo warm war, gönnten wir uns im Café Domizil direkt auf dem Markt ein Eis. Die Kugel kostete unglaubliche 70 Cent und sie war riesig und lecker. Beim Italiener gegenüber hingegen bezahlten die anstehenden Massen 1 Euro pro Kugel. :)
Mit einem wunderbaren Sonnenuntergang den wir beim Rundgang um den See bestaunten, neigte sich der Tag dem Ende entgegen und wir freuten uns aufs Abendessen. Da fällt mir gleich wieder diese grauenvolle Katharinencreme ein (vgl. Hotelbewertung). Für die gibt es nicht mal ein Rezept im Internet, so dass ich nicht mal theoretisch weiß, was der Koch damit eigentlich sagen wollte. Und warum musste die ausgerechnet Katharinencreme heißen. Warum nicht Emmapudding oder Anntettencreme...abgesehen von diesem Faux-Pas, war das Abendessen jedoch gut.

Sonntags stand dann nur noch auf dem Flohmarkt in Altenburg gewesen und haben natürlich nur schöne alte Dinge gekauft, wie Z.B. eine alte Kaffeemühle. Mit ihr werden wir dann demnächst in den Kaffeevertrieb einsteigen. Den dazugehörigen Kaffeebaum züchte ich schon länger auf dem Fensterbrett. :)

Fazit: Tolles Städtchen mit vielen Sehenswürdigkeiten, Schnapsbrennerei und zu guter letzt einem Streichelzoo. Gerne wieder und zurecht ein Geheimtipp.