Dienstag, 30. Dezember 2014

Herbst vom Wald in die Küche - Teil 3: Bucheckern

Der Herbst ist zwar gerade vorbei, und ehe auch noch das Jahr vorbei ist, hier noch schnell der abschließende Teil meiner kleinen Serie Herbst vom Wald in die Küche. In der Mein schönes Land September/Oktober 2014 gab es einen Artikel über Bucheckern. Die haben nicht nur dekorativen Nutzen. Da wurde ich doch direkt hellhörig, da ich diese schon damals mit meinem Opa im Wald gegessen habe.
 
Rohe Bucheckern enthalten viel Oxalsäure. Auch deshalb können nach dem Genuss größerer Mengen Beschwerden auftreten. Ihre leichte Giftigkeit rührt daher, dass die rohen Nüsse Alkaloide und Trimethylamin enthalten. Quelle Daher fand ich es umso spannender, dass es Rezepte mit ihnen gibt.
In Frauenstein gab es zahlreiche Buchen. Einige hatten viele Samen, andere gar nicht. Das verwunderte mich zunächst aber es gibt für alles in der Natur eine logische Erklärung. Erst ab einem Alter von 40 Jahren produziert eine Buche Bucheckern. Solltet ihr also euch auf die Suche begeben, dann achtet auch ältere Bestände sonst werdet ihr wenig Erfolg haben.
Das Sammeln erwies sich als recht schwierig. Die glatte Oberfläche zusammen mit der dreieckigen Form der Frucht macht es recht schwierig sie aufzusammeln. Wir haben es geschafft, mit viel Murren, ein kleines Tütchen zu füllen.
 
In der Zeitung waren 2 Wege erläutert um an das begehrte Innere zu gelangen. Entweder über offenem Feuer rösten, dann springen se auf oder mit kochendem Wasser übergießen, dann wird die Schale weich und lässt sich leicht entfernen. Den Gedanken, wie ich offenes Feuer in unserer Wohnung umsetze traute ich mir gar nicht zu vertiefen. Somit war das kochende Wasser die erste Wahl. Ich merkte keinen großen Unterschied außer dass das heiße Wasser an den Händen weh tat. Die Schale war einfach fürchterlich: fest und mit scharfen Kanten. Durch das Wasser quollen unsere Finger auf und die Haut litt arg unter dem Kampf mit der Schale. An den beanspruchten Stellen bildeten sich Blasen und fast hatte ich den Mut verloren. Aber an dieser stelle zeichnet sich ein mitleidender Partner aus und so motivierten wir uns gegenseitig von Buchecker zu Buchecker bis unsere Finger wund waren und der Topf leer war. Ähnliches erlebte ich bei der Produktion meines ersten Mandelmuses.
Danach röstet ihr die kleinen Nüsschen in der Pfanne an. Damit reduziert ihr die giftigen Inhaltsstoffe. Dann ist es euch überlassen was ihr damit macht: Brot oder Müsli oder Brotaufstrich. Da der Prozess so schmerzhaft war, habe ich bisher noch keines der kleinen Goldnuggets für irgendetwas verwendet. Aber ich berichte wenn ich mich überwunden habe.

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