Mittwoch, 28. September 2016

Puffbohnen, Klöße und Eis in Erfurt

Am 3. Wochenende im August waren wir in der Thüringischen Landeshauptstadt Erfurt. Leider kündigte mich die Stadt Erfurt nicht auf Ihrer Facebookseite an wie den Deutschlandjäger. Wir hatten trotzdem Spaß und erkundeten die Stadt ohne Fangemeinde im Schlepptau auf eigene Faust.
Quelle: Google maps
Unser Hotel lag, wie es der Name Airport Hotel vermuten lässt, direkt am Flughafen. Es war erstaunlich ruhig. Also um genau zu sein, war es hier sogar ruhiger als beispielsweise im Postel in Wolgast. Mag sein, dass es in Erfurt keine Starts und Landungen gibt oder das Hotel ist gut schallgeschützt. Ich weiß es nicht. Es war sehr angenehm hier zu schlafen. Das Zimmer war gut eingerichtet. Leider war meine Matratze etwas durchgelegen, was sich dann in der 2. Nacht bemerkbar machte.
Bevor wir im Hotel eincheckten stoppten wir bei der Touristeninformation um uns die ErfurtCard zu kaufen. Diese Karte ist für ein Wochenendausflug ideal. Sie berechtigt nämlich u.a. zur Nutzung des Nahverkehrs und zur Teilnahme an der Altstadtführung und zum Eintritt in alle städtischen Museen. Das ganze gilt 48 Stunden und kostet nur 14,90 Euro. Die kann ich wirklich empfehlen.
Das erste Highlight war nach der Ankunft im Hotel das 4-Gänge-Menü im hoteleigenen Restaurant. Dieses bestand aus einer Brokkolisuppe, gemischtem Salat, Rostbrätle/Welsfilet und Roter Grütze und Schokocreme. Kurz gesagt: Das Essen war sehr lecker. Einzig die Hauptakteure der Hauptspeise passten nicht ins Bild. So war das Rostbrätle schon älter und sah eingetrocknet aus und der Wels war so trocken, dass er auch ein Hühnerbrustfilet hätte sein können. Der Espresso, der auch nicht so doll war ging dann als Entschädigung selbstverständlich aufs Haus. Die Bedienung war äußerst freundlich, aber mit dem Timing hatten sie es leider nicht. Dennoch war der Abend schön und wir rollten satt aufs Zimmer. Von da aus starteten wir noch einmal in die Innenstadt. Hier überraschten uns die unzähligen Cafe, die die Straßenränder füllten. Denn das Wetter war, im Gegensatz zur restlichen eher herbstlichen Woche hochsommerlich mit 27°C und strahlenden Sonnenschein. Die Sonne schien natürlich um 21:00 Uhr nicht mehr aber es war noch sehr warm und lud zum Freibier (Bier unterm freien Himmel) ein. So sehr wie wir die Sonne und die Wärme auch genossen, so sehr schwitzten wir in unserem Herbstvorbereitungsoutfit mit dicken Socken und langen Hosen.
Am Wochenende waren die Domfestspiele. Daher war auch der Dom angestrahlt und Leute scharrten sich um die wenigen freuen Blickachsen auf die Bühne.
Der Samstag startete mit einen super Frühstück. Es gab von Brötchen über Brot und Pancaks bis hin zum Müsli alles. Frische Früchte und Rührei rundeten das Angebot ab. Der Kannenkaffee war unterdurchschnittlich. Ich empfehle das Heißgetränk aus dem Kaffeevollautomaten.
So gestärkt ging es Richtung Innenstadt. Dort erwartete uns eine Führung durch die Altstadt. Dieter war unser Führer und wusste 2 Stunden lang Interessantes und Kurioses zu berichten.
 
Nach so viel Geschichte brauchten wir erstmal Erfrischung. Wir wählten für unser erstes Eis San Remo an der Ecke zum Domplatz. Hier kostet die große Kugel 1 Euro und es gibt eine riesige Auswahl. Mengenmäßig war es top aber geschmacklich eher durchschnittlich. Mitten auf der Krämerbrücke standen Straßenmusiker, die offenbar gar keine sind. Wie auch immer. Die waren zur Abwechslung mal richtig gut. Wir sind ja Kummer gewohnt, denn in Berlin steht an jeder Ecke und unter jeder Brücke ein Künstler, der uns an seinem Leid teilhaben lässt. Effekt sind anders und ich empfehle Euch, da mal reinzuhören.
 
Später gönnten wir uns dann noch ein Eis. Auf die Eismanufaktur Zucker und Zimt machte mich der Deutschlandjäger aufmerksam. Diese verrückten neuen Marketingmaßnahmen wirken irgendwie... Die Auswahl fiel hier schwerer da die Sorten ausgefallener waren. Banane-Schoko und Pflaume-Zimt für je 1,30 Euro zzgl. Waffelpreis (dem hab ich leider nicht mehr im Kopf). Das Eis schmeckte wirklich anders. Besser.
Mit Eis und Waffel im Bauch besuchten wir die Alte Synagoge. Die war auch in der ErfurtCard inklusive. Hier liegt im Keller der Erfurter Schatz ausgestellt. Diesen fand ein Bauarbeiter durch Zufall bei Kellerarbeiten.Ich werde demnächst im Garten die Augen aufhalten damit ich nichts übersehe. ;)
In der Zwischenzeit verdunkelte sich der Himmel und es begann zu regnen. Jetzt waren wir sehr froh über die langen Hosen. :)
Im Goldenen Schwan gab es dann Abendessen. Dieses Mal ein frisches Rostbrätel und eine Puffbohnen-Pfifferlingspfanne mit gebratenen Kloßscheiben. Letztere waren übrigens über die Maßen lecker. ;)
Den Sonntag ließen wir dann dank ErfurtCard wieder entspannt angehen und besuchten das Stadtmuseum. Naja, es ist eben ein Museum. Aber der Film über die Entstehung Erfurts war sehr gut. Dafür lohnt es sich hier vorbei zu schauen.
Auf der Krämerbrücke aßen wir dann unser letztes Eis für diesen Urlaub (Sommerchai, Kalter Hund, Französischer Apfelkuchen und Salziges Karamel). Außer das erste würde ich alle anderen wieder wählen. Die Kugel kostete hier auch 1,30 Euro und die Waffel 0,70 Euro. Der Becher und der Plastiklöffel ist jedoch inklusive. Das finde ich ökologisch zwar bedenklich aber unter diesen Umständen wollte ich keine Waffel.
 
 
Fazit: 
Erfurt ist wirklich eine Reise wert. Allerdings merkt man sofort wenn man die Innenstadt verlässt. Zum einen an de blauen statt roten Straßenschildern und zum anderen sieht sie da aus wie jede andere Stadt auch. Mir fehlt Kiezflair außerhalb des Touristenzentrums, so wie wir es beim letzten Dresdenbesuch erleben konnten. Nichtsdestotrotz mochte ich die Stadt, die Kika-Figuren und vor allem das Eis.
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