Quelle: google maps |
Nachdem das Hotel gefunden, der Bastelladen gestürmt und die Touristeninfo belagert wurde, gingen wir rauf zur Burg. Hier war leider Ruhetag. Dieses Wort sollten wir in den 3 Tagen noch öfter lesen. Die sehr engagierte Dame aus der Info gab uns etliche Ratschläge was die Region alles bietet. Da gibt es wirklich mehr Möglichkeiten als Menschen im Ort. :) So wanderten wir auf dem Burgrundweg durchs Dorf, Wald, Feld und an der Burg vorbei.
Unterwegs trafen wir freundliche Katzen, lustige Schafe und schokobraune Kühe. Anschließend kehrten wir in unserem Hotel Goldener Löwe zurück und freuten uns auf unser Candle-light-Dinner. Dieses mussten wir nämlich am Anreisetag zu uns nehmen weil Dienstag Ruhetag in der Gaststätte ist. Das Essen war klasse und die Bedienung eigenwillig aber liebenswert. Es gab sogar beim Hauptgericht Nachschlag weil Hungerhaken Willy nicht satt wurde von der ersten großen Portion. Das hab ich noch nie erlebt und werde es wohl auch nie wieder erleben. Leider waren wir im gesamten Hotel die einzigen Gäste. Das war schade, denn sie hätten auch an einem Montag mehr verdient.
Das Frühstück war trotz überschaubarer Gästeanzahl sehr gut und lecker. Auch die melodischen Schlagergesänge über Herzschmerz und die wahre Liebe waren angenehm. Frisch gestärkt begaben wir uns zunächst auf die Burg.
Das Silbermann-Museum gehörte zur Burg. So toll war das nicht und als wir zum namensgebenden Teil vordringen wollten, war da leider gerade niemand da. Wir wollten nicht warten und starteten dann unsere geplante Runde um die Lichtenberger Talsperre. Das war eine einfache Tour von ca. 20 km Länge. Unterwegs fanden wir etliche Pilze. Die durfte ich wegen des vor uns liegenden Weges nicht mitnehmen. Dabei hätten sie schon eine gute Portion gegeben.
An der Talsperre gab es eine Gaststätte, die hat allerdings Montag und Dienstag Ruhetag. So mussten wir uns mit den Gedanken an unsere im Auto liegenden Müsliriegel bis Dittersbach schleppen, um dort zum lange ausgeschilderten Bäcker zu gelangen. Aber auch Abkürzungen übers Feld und nasse Berge herunter änderten leider nichts daran, dass wir den Bäcker um 15 Minuten verpassten. Also gab es kein Eis und auch nichts Süßes außer süße Schafe, Ponys und Kühe unterwegs. Wir nahmen dann Vorlieb mit Herbstäpfeln frisch vom Baum. Solltet ihr mal zufällig Miniäpfel zur Hand haben und Schafe oder Ponys treffen, spendiert ihnen ruhig ein oder zwei. Ihr werdet mit lustigen Kauversuchen belohnt. :)
Die und die schnaufenden Schokokühe faszinierten uns derart, dass die Zeit verflog und es dunkel wurde. Es war den ganzen Tag schon bedeckt und so kam die Dämmerung besonders schnell. Das Blöde daran war, dass wir noch durch den dunklen Wald zurück mussten. Ein Glück hatte Willy am Vorabend eine Extraportion gegessen, damit hatte er genug Kraft, um mich vor diesen im Büschen raschelnden Monster zu beschützen. Meine mondsteinfarbene Haut verschaffte uns eine Sichtweite von 100 m und somit war es offiziell gar nicht finster. Manman, war ich froh als wir wieder in Frauenstein waren. Nach einem kurzen Besuch bei Penny war auch das Abendessen gesichert und wir kehrten gg. 20 Uhr in unser Hotel zurück.
Mittwoch hatten wir wieder ein tolles Frühstück und uns erwartete ein echtes Highlight. Die Hotelinhaberin hatte noch Freikarten für die Brauereiführung in der Rechenberger Brauerei in Rechenberg-Bienenmühle übrig und schenkte sie uns kurzer Hand. Diese Führung war die beste Brauereiführung die ich bisher hatte. Der Experte, der jeden Monat bis zu 50 Liter Debutat Bier sein Eigen nennen kann, war ein wahrhaftiger Auskenner. Unglaublich, was der alles wusste und wie spontan er auf die Bemerkungen und Fragen der Besucher einging. Nach zwei Stunden bekamen wir unseren halben Liter frisch Gebrautes und ein warmes Käse-Schinken-Brötchen. Das ist ein Muss wenn man in der Region ist. Unter anderem lernt man auch warum Bier von Großkonzernen alles gleich schmeckt.
Danach statteten wir dem ehemaligen FDGB-Ferienheim Sachsenhof noch einen Besuch ab, bevor es nach Großrückerswalde zum Landgasthof Wemmer ging.
Hier - also im Landgasthof Wemmer und nicht dort wo die Bilder gemacht wurden ;) - erwartete uns ein ganz anderes Bild: Das Hotel war ausgebucht und die Straße an der sich der Gasthof befand war stark befahren. Familie Wemmer begrüßte uns herzlich und wir waren irgendwie gleich Teil der großen Gasthoffamilie. Großrückerswalde bot auf dem abendlichen Spaziergang nicht direkt Sehenswürdigkeiten. Am nächsten Tag fuhren wir nach Kühnhaide um dort im Schwarzwassertal zu wandern. Huch, hier waren wir ja schonmal und das war kein Hirngespinst. Also änderten wir unsere geplante Tour entlang der schwarzen Pochau ein wenig ab und genossen die wunderschöne Landschaft.
Danach besuchten wir noch Marienberg. Hier war auch nicht viel los aber es gab ein paar schöne Häuser.
Dann trieb uns der Hunger zurück ins Hotel. Dort wartete ein 4 Gänge-Wildmenü auf uns. Außerdem hatten wir Glück, dass die hauseigene Kegelbahn frei war und dann schoben wir noch eine ruhige Kugel. Ich war erstaunt, über welche Räumlichkeiten das Hotel verfügte. Selbst einen eigenen Schießstand gab es. Unglaublich! Zurück zum Ergebnis des Kegelerlebnis: Ich bin schlecht im Bowling und auch beim Kegeln.
Freitag fuhren wir nach Freiberg, um dort ein paar verlassene Gebäude zu besuchen. Eine Gruppe von Softair-Spielern jagden uns einen ordentlichen Schreck ein aber für die Fotos hat es sich gelohnt. Anschließend ging es dann nach Hause.
Fazit:
Das Erzgebirge empfängt seine Besucher mit wirklich viel Herz. Es gibt dort viel zu erleben und zu sehen. So unterschiedlich unsere beiden Orte waren, ist für jeden das Richtige dabei. Ich bin begeistert und freue mich auf die nächste Gelegenheit, diesen schönen Landstrich zu besuchen.
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